Social-Media-Marketing B2B
Was ist Social Media? In sozialen Medien tauschen sich Nutzer aus, teilen ihr Wissen und diskutieren miteinander. Nutzer einer Social-Media-Plattform erstellen den Inhalt der Internetseite selbst. Die Nutzer fungieren somit als Rezipienten und Produzenten. Dieser erzeugte Inhalt nennt sich User Generated Content. Soziale Onlinemedien beinhalten Foren, Blogs, Netzwerke, Sharing- und Bewertungsportale. Social Media prägte das Web 2.0. Die Interaktion zwischen Nutzern ist einfacher und schneller. Statische Internetseiten gehören der Vergangenheit an. Aktives Mitgestalten und öffentliche Meinungsäußerung zählen zur Tagesordnung.
Besonderheit B2B versus B2C
B2B Marketing stellt die Kommunikation zwischen Unternehmen dar, die letztlich von einzelnen Personen repräsentiert werden. B2B Marketing wendet sich daher nicht an den Konsumenten bzw. an den Endabnehmer wie bei B2C Marketing. Miteinander kommunizierende Parteien tun dies nicht als Privatperson, sondern als Funktionsträger. Sie repräsentieren das Unternehmen aus Sicht einer bestimmten Abteilung.
Social Media Tools
Social Media Tools erleichtern die Arbeit mit Social Media bzw. machen diese erst möglich. Es ist nicht immer einfach den Überblick über seine Social Media Kanäle zu behalten, besonders wenn mehrere Facebook- und Twitter-Accounts betreut werden. Ein simpler Post artet in gewaltige Arbeit aus.
Um sich die Arbeit zu erleichtern gibt es Social Media Tools. Diese Tools erlauben zum einen das Analysieren der Accounts und zum anderen Cross-Posting, wodurch sich ein Post auf mehreren Social Media Kanälen gleichzeitig verteilen lässt.
Buffer
Mit Buffer lassen sich Links in verschiedenen Social Media Kanälen teilen, auf Wunsch auch zeitversetzt. Unterstützt werden Twitter, Facebook, LinkedIn, Google+ und App.net. In der kostenlosen Variante darf man in bis zu drei unterschiedlichen Netzwerken gleichzeitig posten. Für 10 USD im Monat lassen sich zwölf Konten nutzen.
Buffer gibt es als Erweiterung für Chrome, Firefox, Safari und für Dienste wie Pocket, feedly usw. zudem gibt es eine App für iOS und Android.
Hootsuite
Das browserbasierte Hootsuite ermöglicht die Verwaltung von Twitter, Facebook, Google+, LinkedIn, Foursquare, Wordpress und Mixi. Im Gegensatz zu Buffer lassen sich hier auch mehrere gleiche Social Media Profile verwalten. Bis zu fünf kostenlose Profile stehen Nutzern zur Verfügung. Für 10 USD im Monat lassen sich bis zu 50 Profile verwalten. Mit einem Pro-Account lassen sich auch weitere Funktionen, wie Statistiken, nutzen. Zeitversetzte Postings sind mit beiden Versionen verfügbar.
Neben den Browser-Erweiterungen für Chrome und Firefox gibt es auch eine App für iOS und Android.
Friends+Me
Friends+Me erlaubt es, alle Posts aus Google+ auch gleichzeitig auf anderen Kanälen zu verbreiten. Unterstützt wird Facebook, Twitter, LinkedIn und tumblr.
Wer auf mehr als zwei Kanäle posten möchte, muss zwischen zwei und 24 USD im Monat ausgeben.
ifttt
Deutlich umfangreicher ist ifttt. Mit Rezepten lässt sich genau festlegen was passieren soll, wann z. B. ein Tweet gesendet werden soll. Der Dienst in kostenlos und lässt sich mit 80 verschiedenen Kanälen verbinden.
Klout
Klout kann sowohl zur Messung der Reichweite in sozialen Netzwerken als auch zum Cross-Posting genutzt werden.
Die Reichweite wird dabei durch den sogenannten Klout-Score angegeben. Dieser reicht von 1 bis 100 und gibt den quantitativen Einfluss einer Person an. Der durchschnittliche Wert liegt bei 40 Punkten. Barack Obama hat einen Score von 99 Punkten.
Wer Klout zum Cross-Posting verwenden möchte, wird allerdings schnell enttäuscht: Klout unterstützt nur Facebook und Twitter und kann sich somit nicht mit anderen Social Media Tools wie ifttt messen.
Topsy
Mit Topsy können Social Media Kanäle auf bestimmte Keywords, URLs und User durchsucht werden, dadurch lassen sich sowohl langfristige als auch aktuelle Trends ermitteln.
weiterführende Links
Social Media Kanäle
Für jedes Unternehmen ist im Rahmen der Social Media Aktivität zu entscheiden, welcher Kanal in welcher Form zu nutzen ist.
Kanal | Eignung B2B |
---|---|
Ja | |
LinkedIn Anzeigeformate, Werbeanzeigen | Ja |
Ja | |
Ja | |
Ja | |
Ja | |
Kununu | Nein |
Snapchat | Nein |
WhatsApp Business | Ja |
Social Media Monitoring
Social Media Monitoring bezeichnet das systematische Analysieren von Dialogen im Web. Hauptsächlich stehen Beiträge in
- Foren
- Blogs
- und Communities
unter Beobachtung. Social Media Monitoring ermöglicht einen schnellen Einblick in Themen und Meinungen innerhalb des Internets. Im Gegensatz zur Social Media Analyse, wird das Social Media Monitoring in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Krisen und Problemsituationen bleiben so frühzeitig erkennbar. Unternehmen erhalten ein unmittelbares Feedback durch Meinungen, Kritik und Anregungen. Vorab ist zu prüfen in welchen Netzwerken das Unternehmen selbst aktiv ist. Welche Beiträge zum Produkt und zur Marke sind vorhanden? Der Ist-Zustand sollte vor der Messung von Marketingaktionen bekannt sein, danach wird die Kundenmeinung herausgefiltert. Ein vollautomatisches, tagesaktuelles Webinterface oder so genannte Monitoring Reports übermitteln die Ergebnisse.
Formen der Social Media Nutzung
Social Media wird in Unternehmen intern und extern genutzt. Extern: Die Mitarbeiter repräsentieren das Unternehmen/ die Marke im Web 2.0. Gelungene Mitarbeiterkommunikation trägt bedeutend zum positiven Unternehmensimage bei. Schwerpunkte bilden vor allem: Marketing, Public Relations und Vertrieb. Intern: Verbesserte Kommunikation innerhalb des Unternehmens, vor allem im Wissensmanagement, sorgt für mehr Zusammenhalt. Davon profitieren hauptsächlich große, globale Unternehmen.
Social Media Networking
Social Media Networking lässt einen direkten Kontakt zu möglichen Partnern zu. Bevor Produkte verkauft werden, ist meist eine längerfristige Geschäftsbeziehung notwendig. Unter Umständen vergeht einige Zeit von der Kontaktaufnahme bis zum Auftrag. Social Media Plattformen eignen sich gut, um Kontakte zu knüpfen und diese zu etablieren. Besonders qualifizierter und aktueller Input verbreitet sich schnell. Demzufolge werden mehr Fans und potenzielle Kunden erreicht. Fachportale wie beispielsweise XING zielen auf professionelle Kontaktpflege im B2B Bereich ab. Maßgeschneiderte Network-Funktionen bieten die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Anfangs ist es wichtig die Aufmerksamkeit zu halten und sich als richtiger Experte für das entsprechende Problem zu positionieren. Verwendet das Prinzip der Gegenleistung. Verteilt kleine Geschenke, wie Hilfestellungen oder aktuelle Informationen, der Dank ist Feedback. Jetzt kann direkter Kontakt aufgenommen werden.
Social Media Personalmarketing
Social Media Marketing wird unter anderem im Personalbereich (Personalmarketing) genutzt. Eine gezielte Ansprache potentieller Bewerber ist möglich. User teilen private Information mit anderen. Durch das Nutzen dieser Informationen kann sich das Unternehmen schon im Vorab ein Bild vom Bewerber machen. Außerdem kann der Kontakt mit ehemaligen Mitarbeitern aufrecht erhalten werden. Die Präsenz Eures Unternehmens auf einer Social Media Plattform wirkt sich auf die Attraktivität als Arbeitgeber aus. Ein Unternehmen sollte Social Media Kanäle bedienen, die die Zielgruppe privat und/ oder geschäftlich nutzt.
- Social Media B2B - Nutzen für Unternehmen
Die meisten Internetnutzer legen Profile in Sozialen Netzwerken an. So wird ein Unternehmen zu einem aktiven Bestandteil des Social Web. Ein inhaltlich wertvoller Beitrag bedeutet Mehrwert. Werbung platziert sich gezielt und ohne großen Aufwand. Nicht nur Produkte und Leistungen spielen eine Rolle. Der Vorteil für das Unternehmen besteht darin, dass keine Fremdbestimmung erfolgt. Das Unternehmen kann festlegen, wie es sich im Social Web positioniert. Direkte Ansprache bleibt dabei sehr wichtig, diese stärkt die Kundenbindung. Das Feedback ermöglicht Verbesserungen vorzunehmen. Soziale Internetkommunikation macht auch effektives Krisenmanagement möglich. Durch SEO Texte auf Social Media Plattformen wird die Suchmaschinenpräsenz des Unternehmens gesteigert. Social Media B2B initiiert vorrangig einen Dialog mit den relevanten Zielgruppen. Eine angepasste Social Media B2B Strategie bietet effektive Vertriebswege, wenn die richtigen Kanäle mit den richtigen Inhalten gefüllt werden. Vorrangige Kommunikationsziele sind
- Imagesteigerung
- Kundengewinnung
- Kundenbindung
- Absatzförderung
Social Media Guidelines
Social Media hilft Trends im Web frühzeitig zu erkennen. Mitarbeiterkommunikation über Social Media Kanäle trägt das Image des Unternehmens in die Öffentlichkeit. Das Wissen der Mitarbeiter bereichert Diskussionen. Trotzdem gibt es immer noch Unsicherheiten. Social Media Guidelines helfen, eventuelle Risiken einzuschränken.
- Abgrenzung zwischen B2B und privater Nutzung
In den Social Media Guidlines wird sicher gestellt, ob und in welchem Umfang das Unternehmen den Mitarbeitern die private Nutzung Sozialer Medien zugänglich macht. - Verantwortung
Jeder Mitarbeiter macht sich für seine Äußerungen im Web verantwortlich. Jede Äußerung sollte daher sorgfältig abgewogen werden, da die Inhalte sehr lange im Netz verfügbar bleiben. - Transparenz
Der Mitarbeiter sorgt für eine transparente Kommunikation zwischen dem Unternehmen und dessen Anspruchsgruppen. Jeder Mitarbeiter gibt sich zu erkennen. Korrigiert Fehler öffentlich und gesteht sie ein. Transparenz und Offenheit sind wichtige Kriterien für eine gute Beziehung mit den Anspruchsgruppen. - Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Die Mitarbeiter verpflichten sich dazu, Betriebsgeheimnisse zu wahren. Gesetzliche Vorgaben wie zum Beispiel Datenschutz und Urheberrecht bleiben einzuhalten. - Verbreitung unternehmensschädlicher Äußerungen
Vorsätzliche Drohungen, Beleidigungen und falsche Behauptungen gelten als rechtlich unzulässig. Kritische Auseinandersetzungen mit dem eigenen Unternehmen oder dessen Produkten sind unter Umständen zulässig, wenn diese nicht während der Arbeitszeit getätigt werden. Es ist deutlich zu machen, dass auch Kritik über Partner und Kunden zu negativen Folgen für das Unternehmen führen kann. - Respekt
Die Mitarbeiter haben sich an allgemeingültige Regeln zu halten. Ebenfalls sollen sie sich über die Regeln der jeweiligen Plattformen informieren. Häufig sind diese in der Netiquette der jeweiligen Seite zu finden. - Kontinuierlicher Informationsfluss vs. Kapazität
Die regelmäßige Pflege der verschiedenen Kanäle ist vorher sicherzustellen. Wichtig ist auch, dass Mitarbeiter die Beiträge der Konkurrenz, der Partner und die der Kunden verfolgen. Qualitativ hochwertige Beiträge besitzen den Vorteil, dass sie den Mehrwert des eigenen Posts steigern. Dabei ist zu beachten, dass eine ausreichende Kapazität seitens des Unternehmens zur kontinuierlichen Social Media Pflege besteht. - Monitoring
Mitarbeiter, die ihr Unternehmen im Social Web vertreten, informieren gleichzeitig die PR-Abteilung. Sie filtern zuerst positive oder negative Beiträge heraus.
Zusammengefasst ist darauf zu achten:
- Verantwortung
- Persönlichkeit
- Transparenz
- Mehrwert
- Gesetze
- Respekt
Social Media Plattformen
- Facebook, ein Soziales Netzwerk zur Kontaktaufnahme mit Freunden oder Bekannten
- Twitter, ein Kurznachrichtendienst im Web
- YouTube, eine internationale Videoplattform
- XING, ein Online-Geschäftsnetzwerk, besonders relevant im Businessumfeld
Social Media Monitoring und Datenschutz
Social Media Monitoring ist der erste Schritt aus Unternehmenssicht sich dem Thema Social Media zu nähern und die Kanäle bzw. Dienste kennenzulernen. Es ist überraschend, was man alles über Unternehmen und Personen im Internet findet. Spannend sind drei Aspekte:
- die Meinung über die Firma
- die Meinung über Produkte und Dienstleistungen
- die Meinung über das Unternehmen als Arbeitgeber
Neben den technischen Möglichkeiten - und da tut sich gerade sehr viel - darf man nicht die rechtlichen Aspekte außen vor lassen. Dazu gibt es einen interessanten Blog-Beitrag von Dr. Carsten Ulbricht, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Diem & Partner in Stuttgart: Social Media Monitoring & Datenschutz
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