Tauchpumpe

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Eine Tauchpumpe ist eine Pumpe, die Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche pumpt. Sie gilt auch bei der Förderung von abrasiven Medien als eine sehr unsensible und robuste Pumpenart, weswegen der Anwender die Tauchpumpe bedenkenlos in die Förderflüssigkeit tauchen kann.
Synonym(e): Wasserpumpe, Süffelpumpe, Söffelpumpe, Tauchmotorpumpe



Tauchpumpe
Tauchpumpe: Aufbau einer Pumpe für die Gebäudeentwässerung - Quelle: Jung Pumpen


Die Auswahl der richtigen Pumpe macht man an der Flüssigkeit fest, das man befördern will:

  • bei sauberem Wasser und mit leichter Verunreinigung (Sand, Kiesel): Jede Tauchpumpe ist geeignet
  • bei Schmutzwasser: Nur Schmutzwasserpumpen sind geeignet
  • bei Salzwasser: Salzwasser ist sehr aggressiv, daher braucht man dafür spezielle Tauchpumpen.

Tauchpumpen kommen sowohl bei reinem, geklärten Wasser als auch bei verschmutztem Schlammwasser zum Gebrauch. Im Gegensatz zu Klarwasserpumpen sind Schmutzwasserpumpen wesentlich einsatzfähiger. Die folgende Aufzählung bietet einen Einblick in die unterschiedlichen Einsatz- und Anwendungsgebiete dieser Art von Pumpe.

Mithilfe einer Hebeanlage kann ein künstliches Gefälle verursacht werden, um die Flüssigkeit zum Auffangbecken oder zur Zisterne zu befördern.


Einsatz

  • Wasserversorgung und Abwasserentsorgung: für enge Brunnenrohren, beim Abpumpen von Hochwasser oder Rohrbrüche (Keller leerpumpen)
  • Beförderung von Flüssigkeit in kurzer Zeit (niedriger Förderdruck)
  • Aufbau eines großen Förderdrucks
  • Erste Hilfe bei überfluteten Kellern (Feuerwehr, THW, Katastrophenschutz)
  • Reinigung von Schwimmbad, Teich oder Aquarium
  • Bewässerung des Gartens (Regentonne leerpumpen, Brunnen leerpumpen)
  • Bauwirtschaft (zum Beispiel Trockenlegung von Baugruben)
  • Klärung von Gewässern und Anlagen

Wie funktioniert eine Tauchpumpe?

Tauchpumpe gegen Kellerüberflutung
Schmutzwasserpumpen dienen im Fall einer Kellerüberflutung als effektives Mittel, um eingelaufenes Regenwasser sicher und effektiv aus dem Gebäude herauszupumpen.

Tauchpumpen sind in der Handhabung sehr einfach. Es ist keine feste Installation notwendig. Man setzt die Tauchpumpe mit angeschlossenem Schlauch einfach in das Wasser und schaltet die Pumpe an. Daher sind Tauchpumpen für viele verschiedene Situationen einsetzbar. Ein Elektromotor ist die effektivste Antriebsart, wobei es auch vereinzelt hydraulische Varianten gibt.

Schmutzwasserpumpe Aufbau
Aufbau einer Schmutzwasserpumpe mit einzelnen Komponenten am Beispiel der U3K von Jung Pumpen

Aufbau

Der Bau einer Tauchpumpe ist sehr einfach: Sie besteht aus zwei Einheiten. Eine Einheit beinhaltet einen Antrieb mit Ein- und Ausschalter. Die Andere besteht aus der eigentlichen Pumpeinheit im Pumpengehäuse sowie dem Zu- bzw. Ablauf. Der abgekapselte Elektromotor treibt die Antriebsachse an. Die Antriebsachse wiederum treibt das Schaufelrad an. Das Schaufelrad fördert das durch Unterdruck angesaugte Wasser in einen Sammelkanal oder Rohr. Von dort wird es zum Druckstutzen weitergeleitet. Am Druckstutzen ist ein Schlauch montiert, der die Flüssigkeit wiederum an seinen Bestimmungsort (z. B. in Zisternen) befördert.

Industrie Tauchpumpe

In der Industrie oder im Gewerbe werden Tauchpumpen ebenfalls eingesetzt. Oft besitzen die Pumpen dann einen leistungsfähigeren Motor und dadurch eine größere Pumpleistung. Im industriellen Umfeld muss Abwasser abgepumpt werden, das einen höheren Verschmutzungsgrad aufweist und das fasrige oder feste Komponenten beinhaltet. Hochleistungspumpen mit Industrieausführung sind dauerbetriebsfest und langlebiger.

Zubehör

Neben den unverzichtbaren Bestandteilen einer Tauchpumpe, kann sie mit Zubehör kombiniert werden:

  • Abfuhrschlauch
  • Schwimmer
  • Gleitrohrsysteme
  • Steuerungen
  • Sammelbehälter (Überflurberhälter, Unterflurbehälter)

Dies gibt es auch als Ersatzteile oder als Serviceleistung (Reparatur, Wartung, Instandsetzung).

Tauchpumpe mit Schwimmer

Der Schwimmer - oder auch Schwimmschalter - ist in viele Tauchpumpen schon integriert. Sie können sich dadurch automatisch einschalten und abschalten (Pumpensteuerung). Je nach Wasserstand wir die Tauchpumpe automatisch aktiviert und deaktiviert, was eine geregelte Energieversorgung mit sich bringt. Das funktioniert so, dass der Schwimmer auf der Wasseroberfläche treibt. Steigt der Wasserpegel in der Pumpe, treibt der Schwimmer mit nach oben. Erreicht der Schwimmer ein bestimmtes Level ist das Einschaltniveau der Pumpe erreicht und sie schaltet sich automatisch ein. Sinkt der Schwimmer mit dem Wasser wieder auf ein bestimmtes Level ab, schaltet sich die Tauchpumpe automatisch aus.

Warum eine Tauchpumpe möglicherweise nicht abpumpt, wenn man diese ins Wasser stellt, wird von Jung Pumpen erklärt.

Worauf muss man beim Kauf einer Tauchpumpe achten?

Modelle unterscheiden sich nach:

  • maximaler Einsatzdauer
  • Pumpenkapazität
  • Förderhöhe der Tauchpumpe
  • Druckleistung der Tauchpumpe
  • Preis

Weitere technische Spezifikationen:

  • Korngröße / Partikelgröße: max. Durchmesser für Schmutzpartikel
  • Fördermenge: Pumpleistung in Litern (l) pro Minute / Stunde
  • Eintauchtiefe: Tiefe des Einlassens in die Flüssigkeit
  • Absaugniveau: geringster Wasserstand bei korrekter Abpumpleistung
  • Verarbeitung: Material und Robustheit einzelner Komponenten (Metall, Edelstahl, ...) für Rostfreiheit und Stabilität
  • maximale Tauchtiefe von 5 bis 7 Metern (Schmutzwasserpumpe hat meist eine höhere Tauchtiefe)

Tauchpumpe als Schmutzwasserpumpe

transportieren verunreinigtes Abwasser. Generell können sie für den stationären oder mobilen Gebrauch verwendet werden. Sie sind für hohe Fördermengen - zwischen 5.000 und 15.000 Litern pro Stunde - ausgelegt. Eine Schmutzwasserpumpe fördert v.a. sandige und schlammige Wasserstände und kann so auch für Einsätze außerhalb des häuslichen Umfelds verwendet werden (Garten, Teich, Baustellen und Baugruben, Außenbereiche, Schifffahrt & mehr). Typischerweise werden sie in Häusern, Gemeinden oder der Industrie eingesetzt.

Stationäre Schmutzwasserpumpen

sind Pumpen, die von einem Installateur fest installiert werden und an Ort und Stelle verbleiben. Dies ist vor allem im Sanitärbereich (Bad / Badezimmer), in Waschküchen, niedrig gelegenen Garagen oder Außenbereichen ohne ausreichendes Gefälle der Fall. Allgemein dienen sie der Abwasserentsorgung z.B. aus Waschbecken, Duschen, Wasch- oder Spülmaschinen oder Ausgussbecken. Dabei wird auch Flüssigkeit mit chemischen oder mineralischen Stoffen (bspw. Reinigungsmitteln) abgepumpt.

Mobile Schmutzwasserpumpen

werden nicht fest installiert. Die Pumpe wird einfach mit angeschlossenen Schlauch in das abzupumpende Wasser gesetzt und in Betrieb genommen.

Funktion und Einsatz

Schmutzwasser Tauchpumpen werden dann eingesetzt, wenn verunreinigte Flüssigkeit transportiert werden muss. Sie können verschlammtes Wasser bzw. Grauwasser fördern, welches mit Feststoffen (Fremdpartikeln) wie Sand, Fasern, Haaren und anderen festen Bestandteilen versetzt ist. Für fäkalienhaltiges Abwasser wird allerdings meist eine Hebeanlage verwendet.

Für den häuslichen Gebrauch werden in der Regel Kreiselpumpen genutzt. Diese besitzen ein Schaufelrad, welches von einem Elektromotor angetrieben wird und ca. 3.000 U/min erreicht. Das Nass kann so zum Ausgang des Pumpengehäuses gedrückt und mit Hilfe einer Druckrohrleitung oder eines Schlauches gefördert werden. Die Druckrohrleitung darf dabei auf keinen Fall einen geringeren Durchmesser als der Leitungsanschluss am Gehäuse aufweisen. Ansonsten könnten Feststoffe, die es durch die Pumpe geschafft haben in der zu engen Leitung stecken bleiben. Aktiviert wird die Pumpe durch einen Schwimmerschalter oder ein externes Steuergerät. Da eine Schmutzwasserpumpe nur ein Laufrad besitzt, ist der Druck der bei maximaler Leistung gemessen werden kann eher gering und normalerweise nicht größer als 1 bar. Das entspricht einer Förderhöhe von 10 Meter.

Schmutzwasser enthält feste Bestandteile unterschiedlicher Größe (z. B. Haare, Faser, Sand etc.). Daher muss zwischen Gehäuse und Laufrad ausreichend Platz vorhanden sein. Die Spalte zwischen Gehäuse und Laufrad bestimmt den sogenannten freien Durchgang. Für die Rückstausicherung von Gebäuden muss der freie Durchgang mindestens 10 mm betragen. Das heißt ins Wasser eingeleitete Feststoffe dürfen nicht größer sein als 10 mm.

Die Pumpe fördert Abwasser mit Bestandteilen bis zu 70 mm, einer Förderhöhe von einigen Metern und einer Fördermenge von 3-5 Litern pro Sekunde.

Eingesetzt werden Schmutzwasser Tauchpumpen in folgenden Bereichen:

  • Trockenlegung und Auspumpen von Teichen oder Pools: Gartenbesitzer nutzen diese für den Zierteich oder Swimmingpool zum Wasserwechsel.
  • Trockenlegung von Räumlichkeiten, z. B. bei Hochwasser und Rohrbrüchen
  • Waschküchen
  • Sanitärbereich
  • Transport von Abwasser
  • Transport von Regenwasser: Entnahme aus Regentonnen
  • Drainageentwässerung

Wichtig: Bei jeglichen Anwendungsgebieten muss stets auf die Beschaffenheit des zu fördernden Wassers geachtet werden. Kommt die Schmutzwasserpumpe mit Chlor oder Salzen in Verbindung kann dies zu Korrosion führen. Ebenfalls ist die Förderung von Sandanteilen im Wasser zu vermeiden, da diese zu Abrasionen an den im Pumpengehäuse verbauten Laufrädern sowie den Dichtungen für Industrie und Eigenbau führen kann. Folge könnte der Totalausfall der Pumpe sein. Die maximale Wassertemperatur des zu fördernden Mediums beträgt bei den handelsüblichen Pumpen max. 35°C.

Vorteile

  • Kompakte und leichte Bauweise
  • Vielfältige Verwendung und Einsatzmöglichkeiten
  • Am Markt erhältliche Qualitätsprodukte haben eine hohe Langlebigkeit
  • Einfache Installation
  • Schnelle Selbsthilfe bei überfluteten Kellerräumen
  • Stationär oder mobil einsetzbar
  • Neben einer Hebeanlage effektiver Helfer zur Rückstausicherung

Tauchpumpen Arten

Flachsaugerpumpe

Flachsaugende Tauchpumpen sind ideal zum Auspumpen von Kellern, da sie angesammelte Flüssigkeit bis zu einer ganz geringen Restmenge (Pegelhöhe von 1 Millimeter) abpumpen können. Mit Schwimmerschaltern oder Sensoren ist ein automatischer Betrieb möglich.

Tauchdruckpumpe

Tauchdruckpumpen lassen sich für Bewässerungsanlagen einsetzen. Sie können zur Rasen- und Gartenbewässerung das Wasser aus einem tiefen Brunnen, einer Zisterne oder einer Regentonne befördern. Zu diesem Zweck heißen sie auch speziell Regen-Fasspumpe oder Tiefbrunnenpumpe.

Tauchkreiselpumpe

Die Tauchkreiselpumpe ist eine Kombination aus Tauchpumpe und Kreiselpumpe und lässt sich vor allem bei großen Fördermengen, Dauerlauf oder speziellen Eintauchlängen von aggressiven und abrasiven Medien gut einsetzen.

Was ist der Unterschied zu einer Klarwasserpumpe?

Klarwasserpumpen werden für Regenwasser verwendet, nicht für das Fördern von chemischen Flüssigkeiten oder stark verunreinigtem Wasser. Da Abwasser oft deutlich aggressiver ist als Frisch-/ Klarwasser, kommt es bei Tauchpumpen zudem durch den stärkeren Abrieb oftmals zu mehr Korrosion. Tauchpumpen können so auch Geröllpartikel bis zu einer Größe von 4 cm fördern.

Anbieter im Markt

Es gibt am Markt viele verschiedene Tauchpumpen Hersteller, welche sich für unterschiedliche Anwendungen (häusliches Umfeld, Garten, Schmutz, Aquaristik) spezialisiert haben. Dabei können Tauchpumpen auch in verschiedenen Online-Shops bestellt und gekauft werden. Wichtige Anbieter: Jung Pumpen, Ebara, Gardena, Kessel, Kärcher, Hornbach, OBI,

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