Abkantpressen

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Die Abkantpresse, auch Kantbank, ist eine Biegemaschine mit der Blechstücke unterschiedlicher Größe gebogen und in eine 3D-Form gebracht werden. Dazu presst ein Biegestempel das Blech in eine Matrize, welche den Biegewinkel bestimmt. Abkantpressen werden hauptsächlich in metallverarbeitenden Betrieben eingesetzt. Mit modernen Abkantbänken, die auch CNC gesteuert werden können, ist es problemlos möglich, Stahlbleche mit mehreren Zentimetern Dicke zu kanten und zu biegen.
Synonym(e): Gesenkbiegepresse, Kantbank


Beispiel Abkantpresse von Bystronic
Abkantpresse Bystronic

Die Biegemaschinen lassen sich generell in hydraulische und elektronische Abkantpressen unterteilen.

Funktionsweise

Bei der Verwendung von Abkantpressen werden die zu behandelnden Blechteile (z. B. Maschinenkomponente oder Gehäuse) zwischen eine Matrize mit V-förmiger Öffnung und einem Biegestempel, ein kegelförmiges Werkstück, platziert. Senkt sich der Biegestempel mit einer bestimmten Kraft, wird das Werkstück in die Öffnung gepresst und auf den erforderlichen Winkel gebogen. Gesenkbiegepressen unterscheiden sich wesentlich in der maximalen Abkantlänge, Druckleistung und Steuerung. Die Druckleistung kann mehrere hundert Tonnen stark sein.

Beim Bleche biegen müssen bestimmte Faktoren beachtet werden:

  • Material
  • Abkantlänge (Angaben in mm)
  • Winkel
  • verwendetes Werkzeug

Durch das Verfahren Bombierung können Objekte wölbend verformt werden, was beim Abkanten häufig umgesetzt wird. Siehe auch Informationen zur dynamischen Bombierung beim Biegen mit Abkantpressen.

Mit Abkantpressen sind unterschiedliche Biegeverfahren möglich

Luftbiegen / Freibiegen: Beim Luft- oder Freibiegen drückt der Stempel das Werkstück in die Öffnung der Matrize, allerdings nicht bis auf den Matrizenboden. Das Werkstück liegt damit während des gesamten Biegevorgangs nur auf den beiden Kanten der Matrize. Der Biegewinkel wird dadurch bestimmt, wie tief der Stempel in die Matrize eintaucht. Das Luftbiegen erlaubt es, ohne Werkzeugwechsel unterschiedliche Winkel zu biegen.

3-Punkt-Biegen: Beim 3-Punkt-Biegen drückt der Stempel das Werkstück bis auf den Matrizenboden durch. So bildet der Matrizenboden einen dritten Auflagepunkt neben den beiden Kanten. Die Tiefe der Matrize ist frei verstellbar, sodass unterschiedliche Biegewinkel in sehr hoher Präzision ohne Werkzeugwechsel gebogen werden können. Das 3-Punkt-Biegen vereint die Präzision des Prägens mit der Flexibilität des Luftbiegens. Es benötigt etwas höhere Presskräfte als das Luftbiegen.

Falzen und Zudrücken: Im ersten Schritt wird das Blech auf einen Winkel von 30 Grad gebogen, im zweiten Schritt wird nach erneuter Einlegung des Stückes der Winkel zugedrückt.

Prägebiegen: Durch das Werkzeug ist der Biegewinkel vorgegeben. Das Werkstück wird vollständig mit genügend Druck in die Matrize gepresst.

Absicherung von Abkantpressen

Sicherheitssysteme sind notwendig, um ein erhöhtes Arbeitsrisiko für den Bediener einer Abkantmaschine zu vermeiden. Diese Systeme arbeiten mithilfe von Laserstrahlen/-schranken oder mitlaufenden Kameras. Zum einen wird dadurch die Arbeitssicherheit erhöht, zum anderen ermöglichen Sicherheitssysteme ein effizienteres Arbeiten und eine bessere Auslastung der Maschinen.

  • Fast Bend+ des Unternehmen Bystronic wird nach dem Werkzeugwechsel automatisch eingestellt
  • BendGuard von Trumpf überwacht durch ein Lichtfeld
  • HFE-M2-Serie von Amada

Präzision bei Abkantpressen

Präzision ist das wichtigste Charakteristika bei einer Abkantbank. Zu einem gewissen - geringen - Grad lassen sich Abweichungen nicht komplett vermeiden. Wird das Verfahren Luftbiegen angewandt, können Fehler durch Kompensationssysteme ausgeglichen werden.

Durch Winkelmesssyteme werden im Biegeprozess die aktuellen Winkel gemessen und korrigiert. So kann eine hohe Winkelgenauigkeit der Abkantpresse gewährleistet werden.

  • LAMS (Laser angle measuring system) von Bystronic
  • BI-J (Bending Indicator) / DIGIPRO von Amada
  • ACB Wireless/ACB Laser von Trumpf

Automation

Durch Automationslösungen (siehe auch Anbieter und Hersteller rund um Automationslösungen) werden Materialfluss und Maschinenauslastung verbessert. Automatische Werkzeugwechsler, die zum Einwechseln von Werkzeugen benötigt werden, erleichtern dies und reduzieren die Rüstzeit. Des Weiteren gibt es Roboteranwendungen, die etwa das Be- und Entladen der Maschine vereinfachen. Mittels Blechlager werden die Pressen beschickt. So werden Kosten reduziert und Zeit gespart. Es gibt auch CNC Abkantpressen, die computergesteuert präzise arbeiten und einfach zu bedienen sind; dabei werden zum Beispiel die Hinteranschläge CNC gesteuert.

Vorteile der Abkantpresse

  • Kein Erhitzen des Materials notwendig
  • Können sehr dicke Materialien biegen

Nachteile der Abkantbank

  • Möglicherweise geringe Abweichung des Biegewinkels. Leichte Abweichungen vom gewünschten Winkel lassen sich physikalisch nicht vermeiden. Dabei kann der Biegewinkel entweder grundsätzlich ungenau sein oder er kann über die gesamte Biegelänge variieren.

Einsatzgebiete in der Industrie

  • Blechteile bearbeiten (Blechbearbeitung, Metallbearbeitung)
  • Automobilindustrie
  • Schlossereien

Das solltest Du beim Kauf einer Abkantpresse beachten

Anbieter im Markt

Diese Übersicht zeigt zur Marktorientierung einige Unternehmen, die Abkantpressen, Blechpressen und Lösungen rund um die Biegetechnologie anbieten: Bystronic, Amada, KNUTH Werkzeugmaschinen, TRUMPF, Promecam, HACO, LVD Group, Hezinger Maschinen GmbH, Cybelec, Baykal, Gasparini und WILA.

Bekannte Baureihen: PBH

Abkantpressen gebraucht kaufen

Abkantbänke können gebraucht (z. B. auf eBay) in verschiedenen Ausführungen, Größen, Präzisierungen sowie von unterschiedlichen Baujahren erworben werden. Die Kosten können variieren; angegebene Preise reichen von 3.000 bis 60.000 Euro. Arten sind z. B. hydraulische (CNC) sowie konventionelle Abkantpressen.

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