Recruiting
Letzter Autor: induux Redaktion
Beim Recruiting kann zwischen internen und externen Recruitingmaßnahmen unterschieden werden. Internes Recruiting bezieht sich auf Maßnahmen, die sich auf Personalbeschaffung innerhalb des eigenen Unternehmens beziehen. Im Gegensatz dazu, beschäftigt sich das externe Recruiting mit Personalbeschaffungsmaßnahmen außerhalb des Unternehmens, also auf dem freien Markt. Ähnlich zum Bewerbermanagement kann der Recruitingprozess in Phasen unterteilt werden.
Phasen Recruitingprozess
- Defintion des Anforderungsprofils und Stellenbeschreibung
- Stellenausschreibung
- Kandidatensuche
- Sichtung der Bewerbungen
- Bewerberauswahl und Vorstellungsprozess
- Jobangebot und Einstellung
- Onboarding des neuen Mitarbeiters im Unternehmen
Die Anzahl und Ausprägung der Phasen variieren von Unternehmen zu Unternehmen.
Internes Recruiting
Internes Recruiting wird häufig auch als interne Personalbeschaffung bezeichnet. Darunter versteht man die Besetzung von offenen Stellen innerhalb des eigenen Unternehmens. Dazu zählen u. a.
- Interne Stellenausschreibung: Es gibt eine interne Jobbörse oder Stellen werden im Intranet veröffentlicht.
- Versetzungen: Versetzungen können innerhalb eines Standortes oder übergreifend zu anderen Standorten sowie innerhalb einer Unternehmensgruppe.
- Personalentwicklung: Mitarbeiter erlangen durch Fort- und Weiterbildungen zusätzliche Qualifikationen. Dadurch qualifizieren sie sich für andere Stellen bzw. Bereich innerhalb der Firma.
- Übernahme von Azubis und Lehrlingen
Internes Recruiting bringt sowohl Vor- wie auch Nachteile mit sich.
Vorteile internes Recruiting
- Mitarbeiterbindung
- geringe Zeit- und Kostenaufwände
- verkürzte Einarbeitungszeit
- Einstiegsmöglichkeiten für Nachwuchskräfte
- zügige Stellenbesetzung
- Steigerung der Mitarbeitermotivation und des Firmenimage
Nachteile internes Recruiting
- begrenzte Auswahl an geeigneten Kandidaten
- Förderung der Betriebsblindheit
- weniger neue Arbeitskäfte im Unternehmen, dadurch auch weniger "frischer Wind"
- teilweise geht Objektivität bei wichtigen Entscheidungen verloren
- Unstimmigkeiten und Enttäuschung bei Mitarbeitern, die nicht für andere Position ausgewählt wurden
Externes Recruiting
Unter externes Recruiting wird die Beschaffung von Mitarbeitern verstanden, die bisher noch nicht für das eigene Unternehmen tätig waren. Das Personal wird bei der externen Personalsuche außerhalb des Unternehmens gesucht. Die externe Personalbeschaffung lässt sich in aktive und passive Personalbeschaffung unterteilen.
Passive Personalbeschaffung
Darunter wird die Gewinnung von neuen Mitarbeitern verstanden, die nicht durch Stellenanzeigen oder sonstige Recruiting-Kanäle zum Unternehmen gekommen sind. Als Beispiel sei hier die Initiativbewerbung genannt. Bei der passiven Personalbeschaffung spielt für allem das Image des Arbeitgebers und das Employer Branding eine bedeutende Rolle.
Aktive Personalbeschaffung
Hierbei handelt es sich um die aktive Bewerbung von Kandidaten auf Stellenausschreibungen. Dabei ist es egal, ob die Kandidaten sich auf Stellenanzeigen aus Jobbörsen sowie Stellenportalen melden oder durch Online-Kanäle (Facebook, Twitter etc.) und Jobmessen auf die zu besetzende Position aufmerksam geworden sind. Unter aktive Personalbeschaffung fällt auch die Zusammenarbeit mit Headhunter, Personaldienstleistern oder Executive Search. Die aktive Personalbeschaffung ist für Unternehmen mit hohen Zeit-und Kostenaufwänden verbunden, in den meisten Fällen jedoch höchst relevant um geeignete Fachkäfte zu finden.
Vorteile externes Recruiting
- Große Kandidatenauswahl
- Unternehmensprozesse werden neu betrachtet und ggf. optimiert - Reduzierung der Betriebsblindheit
- Auswahl eines neuen Mitarbeiter nach konkreten Anforderungsprofil
Nachteile externes Recruiting
- Hoher Kosten- und Zeitaufwand
- Längere Einarbeitungszeit
- Birgt größere Gefahren von Fehlbesetzungen
E-Recruiting
Heutzutage erfolgt die Suche nach Personal meist auf elektronischem Weg. Stellenanzeigen werden Online veröffentlicht und auch Bewerbungen werden vorrangig per E-Mail oder über ein Karriereportal eingereicht. Zusammengefasst wird das moderne Recruiting als E-Recruiting. E-Recruiting ist ein Teil des externen Recruiting. E-Recruiting ist Bestandteil der aktiven Personalbeschaffung.
Maßnahmen E-Recruiting
E-Recruiting - oder auch Online-Recruiting - bedeutet, neue Mitarbeiter über das Internet zu gewinnen. Es gibt verschiedene Maßnahmen im E-Recruiting.
Social Media
- Facebook ist das größte Soziale Netzwerk der Welt und wird von den meisten Usern privat genutzt. Dennoch lohnt es sich, dort Stellenanzeigen zu veröffentlichen, da Posts schnell eine hohe Reichweite erhalten und gerade Werbeanzeigen an eine klar definierte Zielgruppe geschaltet werden können.
- Twitter ist ein Kurznachrichtendienst, für eine lange Stellenanzeige ist hier also kein Platz. Vielmehr macht es Sinn, den ausgeschriebenen Job im Tweet kurz zu nennen und auf die eigentliche Stellenausschreibung zu verlinken.
- LinkedIn Anzeigeformate, Werbeanzeigen: Als weltweit größtes Business Netzwerk ist LinkedIn Anzeigeformate, Werbeanzeigen gerade für den internationalen Austausch interessant, zählt mittlerweile aber auch über 10 Millionen deutschsprachige Nutzer.
- Xing: Auch Xing ist ein Business Netzwerk, bei dem das Knüpfen von beruflichen Kontakten im Vordergrund steht. Hier können Firmen Stellenanzeigen veröffentlichen, die der potenziell passenden Zielgruppe angezeigt werden.
Karrierewebsite
Die Karrierewebsite ist meist Teil der Unternehmenswebsite und der zentrale Ort, an dem Bewerber Informationen über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle suchen. Besonders bei international bekannten Unternehmen oder Unternehmen, die Konsumgüter herstellen, gehen Bewerber oftmals direkt auf die Unternehmenswebsite, um sich dort über vakante Stellen zu informieren. Es ist daher wichtig, dass die Karrierewebsite stets aktuell gehalten wird.
Jobbörsen
In Online-Jobbörsen können Unternehmen gegen Bezahlung Stellenanzeigen veröffentlichen. Da Online-Jobbörsen über Filterfunktionen verfügen, werden sie gern von potenziellen Bewerbern verwendet, da diese durch die Filtermaske ganz einfach nach passenden Jobangeboten suchen können.
- Monster gilt als einer der Erfinder der Online-Rekrutierung. Dort können sowohl Arbeitgeber Jobs veröffentlichen als auch Jobsuchende sich direkt über die Plattform bewerben.
- StepStone verfolgt das selbe Prinzip wie Monster und zählt in Deutschland zu den führenden Job-Plattformen. Dabei ist StepStone auf die Vermittlung von Fach- und Führungspersonal spezialisiert.
- Indeed ist eine Sonderform. Unternehmen können dort ebenfalls Stellenanzeigen veröffentlichen. Hauptsächlich gleicht Indeed jedoch einer vertikalen Suchmaschine, was bedeutet, dass die Meta-Jobbörse andere Plattformen wie bspw. Monster oder StepStone nach geeigneten Stellenausschreibungen durchsucht und die Ergebnisse auflistet.
Industrie-Jobbörsen
- industriejobs.de
Klassisches Recruiting
Klassisches Recruiting wird häufig mit E-Recruiting Maßnahmen verbunden, beispielsweise die Schaltung einer Stellenausschreibung in einer Tageszeitung und die gleichzeitige Veröffentlichung der Stelle auf der Online Jobbörse der Zeitung. Auch das klassische Recruiting ist ein Bestandteil der aktiven Personalbeschaffung.
Stellenanzeige Print
Die allgemeine Relevanz der klassischen Stellenanzeige in Zeitungen und Zeitschriften geht weiter zurück. Für die Fachkräftegewinnung sind Printanzeigen trotzdem interessant, da das Medium Zeitung als sehr glaubwürdig und hilfreich angesehen wird. Die Zeitung verleiht der Stellenanzeige daher gleich mehr Seriosität.
Jobmesse
Eine Jobmesse bietet sich für die Personalgewinnung besonders an, da sich das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber präsentieren und seinen Bekanntheitsgrad steigern kann. Außerdem lernen sich Arbeitgeber und Interessierte gleich persönlich kennen und tauschen sich über Karrieremöglichkeiten im Unternehmen aus. Jobmessen sind vor allem bei jüngeren Zielgruppen interessant, die sich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befinden. Hier können Unternehmen das Bild der Industriebranche positiv besetzen und dafür sorgen, dass junge Leute die Fachkräfte von Morgen werden möchten.
Mitarbeiterempfehlungen
Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter ist eine sehr zielführende Methode des Personalrecruitings. 30 bis 40 Prozent aller erfolgreichen Einstellungen lassen sich auf Mitarbeitervorschläge zurückführen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Mitarbeiter goldwert, die ihr Unternehmen als Arbeitgeber Freunden weiterempfehlen. Denn die Mundpropaganda der Mitarbeiter gilt als äußerst glaubwürdig. Bewerber, die auf diese Weise auf ein Unternehmen aufmerksam werden, haben bereits eine positive Grundeinstellung zu diesem Arbeitgeber.
Active Sourcing (Headhunting)
Das Active Sourcing ist eine aktive Methode der Rekrutierung. Anders als bei den vorherigen Methoden, wird hier nicht z.B. eine Stellenanzeige (online) geschaltet und dann "passiv" abgewartet, welche Kandidaten sich darauf bewerben. Vielmehr geht ein Headhunter aktiv auf Suche nach qualifizierten Personen, die den Anforderungen der Stelle entsprechen. Früher wurde diese Methode meist nur bei Führungspositionen (Executive Search) angewandt. Aufgrund des Mangels an Fachkräften hat sich diese Methode nun auch für die Besetzung von Fachpersonal durchgesetzt.