Anlagenkennzeichnung - AKS, AKZ: Arten, Standards
Geschichte der Kennzeichnung
Bis in die 80er Jahre war die manuelle Kennzeichnung bestimmend. Mit Beginn der elektronischen Datenverarbeitung (EDV), und die dadurch stetige Weiterentwicklung der Hard- und Software, gewann die computergestützte, maschinelle Anlagenkennzeichnung immer mehr an Bedeutung. Der Einfluss der EDV hatte zwei wesentliche Konsequenzen für die Kennzeichnung. Zum einen stieg der Einsatz von elektrischen Komponenten und damit verbunden die Komplexität deren Vernetzung (Verkabelung), was eine noch nachvollziehbare Kennzeichnung erforderte. Zum anderen ergaben sich durch die EDV neue, rationellere Möglichkeiten der Kennzeichnung.
Viele Jahre waren Kennzeichnungen von Etiketten und Schilder geprägt, die mit Plottern beschriftet wurden. Seit der Jahrtausendwende wird sehr vielseitig gekennzeichnet. Technologien wie Gravieren, Thermotransfer, Tintenstrahldruck und Laserbeschriftung haben an Bedeutung gewonnen.
Arten der Anlagenkennzeichnung
Die Anlagenkennzeichnung wird in verschiedene Arten untergliedert. Die bedeutendste Art bilden die Anlagenkennzeichen der Typen Einzelader-, Leitungs-, Schlauch- und Medienschlauchkennzeichnung. Diese bieten optimale Lösungen zur schnellen Zuordnung und sind auch im Wartungs- und Reparaturfall von unschätzbarem Vorteil. Weitere wichtige Arten der Anlagenkennzeichnung ist die Klemmenkennzeichnung von elektrischen Komponenten im Schaltschrank, die Geräte- und Geräteplatzkennzeichnung sowie die Bedien- und Meldegerätekennzeichnung in und an Anlagen. Zu guter Letzt gehört auch die Kennzeichnung der eigentlichen Maschinen und Anlagen, als oberste Identifikationsebene, in die Gruppe der Anlagenkennzeichnung.
Standards
Die Europanorm EN 60204 (VDE 0113 Teil 1) schreibt eine eindeutige Identifizierung von Leitungen, Bauteilen und Klemmen im Schaltschrank vor. Diese Kennzeichnung muss dauerhaft lesbar sein. In diesem Zusammenhang ist eine gute UV-Beständigkeit sehr wichtig. Um eine hohe UV-Stabilität zu gewährleisten hat sich die Besonnung (Xenontest oder ugs. Arizonatest) in Anlehnung an die DIN 4892-1 und 4892-2 etabliert. Bei diesem Test wird das beschriftete Medium mit UV-Licht (Wellenlänge zwischen 300-800nm) und einer Intensität von 4600 MJ/qm bestrahlt.
Aber auch die Temperaturbeständigkeit und die Brandklasse nach UL94 sind zu beachten.
Eine weitere wichtige Vorgabe ist die Beständigkeit der Beschriftung gegen Medien, welche sich aus der Applikation ergeben. Für die Überprüfung werden Wischtests durchgeführt, welche sich an der DIN 60643 orientieren. Nennenswerte und interessante Medien sind hier Verdünnungsmittel, Waschbenzin, Fett, Schmieröl, Hydrauliköl, Bohremulsion, künstlicher Schweiß, Wasser und Spiritus.