Istwertgeber
Direktes Messen der Lageposition einer linearen Antriebsachse
Unmittelbar an der Lastaufnahme, in der Regel am Schlitten eines Linearantriebs, wird beim direkten Messen die aktuelle Position der Vorschub- oder Antriebseinheit aufgenommen. Der Messwert wird dadurch nicht durch Temperatur, Verschleiß, Verschmutzung, Steigungsfehler, Spindel- und Kupplungsspiel, elastische Verformungen usw. beeinflusst. Es kommen absolute oder inkrementelle lineare Wegmesssysteme, bei denen das "Target", der bewegte Teil des Wegmesssystems, direkt am Schlitten befestigt wird, zum Einsatz. Berührungslose optische, magnetische oder induktive Messprinzipien sind dafür besonders geeignet, aber auch berührungsbehaftete Linearpotentiometer finden Verwendung. Mit der direkten Messung wird eine hohe Positioniergenauigkeit der Achse erreicht. Je nach Anwendung und ausgewähltem Wegmesssystem kann das Messsignal auch als "Feedback" für hochdynamische präzise Regelungen verwendet werden.
Indirektes Messen der Lageposition einer linearen Antriebsachse
Beim indirekten Messen werden die Umdrehungen und die Winkelposition der Achse des Antriebsmotors oder der Antriebswelle mit einem rotativen Messsystem einem Drehgeber bzw. Encoder aufgenommen. Zusammen mit den spezifischen Daten der Antriebsspindel wird der zurückgelegte Weg berechnet. Toleranzen und Abweichungen die je nach Aufbau der Achse z. B. durch Getriebe-, Spindel- oder Kupplungsspiel, Temperaturausdehnung, Verschleiß, Verschmutzung, Zahnriemenstreckung oder Steigungsfehler hervorgerufen werden beeinflussen den Messwert negativ. Es ergeben sich daraus schwer zu korrigierende Abweichungen zwischen dem errechneten Positionswert und der tatsächlichen Position des Schlittens. Bei der indirekten rotativen Positionsbestimmung kommen optische, induktive, kapazitive und magnetische Wegmesssysteme in singleturn oder multiturn Ausführung, integriert im Motor oder als Anbausystem, zum Einsatz. Systeme die im Motor integriert sind dienen oft auch zur Motorkommutierung. Anbausysteme können geschützt außerhalb des Arbeitsraums angebracht werden was einen zusätzlichen mechanischen Schutz überflüssig macht.