Explosionsschutz
Explosionsschutz ist ein Teilbereich des Arbeitsschutzes, der darauf abzielt, das Risiko von explosionsfähigen Atmosphären zu minimieren und somit die Sicherheit von Mitarbeitern und Anlagen zu gewährleisten. Explosionen können in verschiedenen Industriezweigen wie der chemischen, petrochemischen, pharmazeutischen oder auch der Nahrungsmittelindustrie auftreten und haben oft schwerwiegende Konsequenzen, wie schwere Verletzungen, Zerstörung von Anlagen oder sogar Todesfälle zur Folge. Grundlage des Explosionsschutzes ist die Kenntnis der physikalischen und chemischen Eigenschaften der zu handhabenden Materialien sowie die Analyse der Arbeitsprozesse. In vielen Fällen müssen explosionsgefährdete Bereiche durch geeignete Maßnahmen entweder vermieden oder zumindest gegen das Auftreten einer explosionsfähigen Atmosphäre geschützt werden.
Schutzmaßnahmen
Der Explosionsschutz umfasst unterschiedliche Schutzmaßnahmen, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Hierzu zählen u.a. die Anwendung von Ex-Schutzsystemen (Explosionsschutzsystemen), die Auswahl geeigneter Geräte und Materialien sowie die Festlegung von Betriebs- und Wartungsvorschriften. Ziel ist es, eine explosionsfähige Atmosphäre zu verhindern und somit eine Explosion auszuschließen.
Explosionsschutzsysteme
Ex-Schutzsysteme werden in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt, um das Risiko einer Explosion zu minimieren. Hierbei unterscheidet man in erster Linie zwischen drei Arten von Ex-Schutzsystemen: Schutz durch Erstickung, Schutz durch Zündquellenvermeidung und Schutz durch Druckentlastung.
Primärer Explosionsschutz
Bildung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphären verhindern
Unter dem primären Explosionsschutz versteht man Schutzmaßnahmen zur Vermeidung einer Explosion, indem die Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre verhindert wird. Der primäre Explosionsschutz gilt als zuverlässigste Technik, um Explosionen zu vermeiden. Mögliche Techniken sind:
- Verdünnung der explosionsfähigen Stoffe
- Passivierung der explosionsfähigen Stoffe
- Vermeidung von Funken
Sekundärer Explosionsschutz
Zündung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphären verhindern
Lässt sich in einem Arbeitsbereich eine explosionsfähige Atmosphäre nicht verhindern, kommt der sekundäre Explosionsschutz zum Tragen. Darunter versteht man das Verhindern bzw. das Eindringen von jeglichen Zündquellen im explosionsgefährdeten Bereich (sog. Ex-Bereich).
Tertiärer Explosionsschutz
Schädliche Auswirkungen einer Explosion abschwächen
Tertiärer oder konstruktiver Explosionsschutz wird angewandt, wenn eine explosionsfähige Atmosphäre betriebsmäßig im Inneren von Maschinen oder Anlagen vorhanden ist und eine Zündung nicht zuverlässig verhindert werden kann. Durch organisatorische und konstruktive Maßnahmen sollen die Auswirkungen ausgeschlossen oder zumindest minimiert werden, sollte es zu einer Explosion kommen.
In der Regel werden die verschiedenen Maßnahmen des Explosionsschutzes kombiniert eingesetzt, um ein möglichst hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Hierbei ist es besonders wichtig, die individuellen Gegebenheiten vor Ort genau zu analysieren und auf Basis dessen ein individuelles Konzept für den Explosionsschutz zu entwickeln.
Explosionsgefährdete Zonen
Explosionsgefährdete Bereiche werden nach Dauer und Häufigkeit des Auftretens explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen unterteilt. Diese Zonen unterscheiden zwischen Gasen und Stäuben.
Geräte
Geräte, die in diesen explosionsgefährdeten Zonen eingesetzt werden können, werden in Gerätegruppen und Gerätekategorien eingeteilt. In der Richtlinie ATEX werden die Sicherheitsanforderungen für Geräte festgehalten. Diese Geräte sind z.B.: