Direktkennzeichnung

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Letzter Autor: induux Redaktion

Bei der Direktkennzeichnung, oft auch als „Direktmarkierung“ oder „Direct Part Marking (DPM)“ bezeichnet, kommt die Markierung direkt auf Maschinen, Komponenten und andere zu kennzeichnende Gegenstände.
Synonym(e): Direktmarkierung, Direct Part Marking (DPM)



Darstellungsformen

Als Darstellungsformen werden bei der Direktkennzeichnung zumeist eingesetzt:

  • Klartext in Buchstaben und Ziffern (unterschiedlicher Sprachen)
  • Symbole
  • 2D-Codes

Anforderungen an die Kennzeichen

Da viele in Produktionsprozessen eingesetzte Kennzeichen regelmäßigen Belastungen (hohe Temperaturen, chemische und physische Strapazen) ausgesetzt sind, gehört eine hohe Beständigkeit zu den oft nachgefragten Anforderungen industrieller Kennzeichen. Auch die gute Lesbarkeit zählt zu den häufig gestellten Anforderungen.

Herstellungsverfahren für idustrielles Kennzeichnen

Für die Direktkennzeichnung als unmittelbare Markierung von Produktionselementen (Maschinen, Geräte, Kessel, Rohre usw.) werden zumeist folgende Verfahren genutzt:

Tintenstrahldrucker/ Injekt-Technologie
Die Tintenstrahl-/Injekt-Technologie ermöglicht es, Druckinhalte gut lesbar auf Metallteile und Kunststoffe aufzufbringen. Das berührungslose Kennzeichnungsverfahren kann auf planebenen wie auf runden Oberflächen angewendet werden. Die Beständigkeit ist nicht besonders hoch.
Tampondruck
Mit dem Tampondruck lassen sich nahezu beliebig geformte Gegenstände/Oberflächen bedrucken. Dabei erfolgt die Farbübertragung über eine meist flache Tiefdruckform. Der Einsatz dieses Verfahrens ist dann sinnvoll, wenn größere Stückzahlen mit identischen Inhalten bedruckt werden. Das Verfahren kann auf sehr unterschiedlichen Materialien appliziert werden.
CO2-Laser (Kohlendioxidlaser)
Kohlendioxidlaser (CO2-Laser) arbeiten mit einem Kohlendioxid-Gasgemisch, das elektrisch angeregt wird. Mit dem CO2-Laser wird Material von der zu bedruckenden Oberfläche abgetragen. Es entsteht eine formgebende Vertiefung. CO2-Laser eignen sich für die Kennzeichnung nicht-metallischer Materialien, vor allem für Kunststoffe und Folien.
Lasergravur (Laserbeschriftung)
Die Lasergravur gehört zu den oft genutzten Verfahren der Direktkennzeichnung. Sie gilt als beständig und abriebfest. Oft kommen dabei Faser-Laser zum Einsatz, die zur Gruppe der Festkörperlaser gehören. Wesentliche Bestandteile der Faser-Laser sind Pump-Laserdioden, Einkoppeloptik und Resonator. Sie erzielen einen äußerst kleinen Fokusdurchmesser und damit eine hohe Intensität. Faser-Laser-Systeme eignen sich sehr gut für Metallgravuren und für kontrastreiche Kunststoffmarkierungen.
Nadel-/Ritzmarkierer
Der Nadelprägedruck zählt zu den Einprägeverfahren und verkörpert eine Weiterentwicklung des traditionellen Schlagstempelverfahrens. Die Arbeitsweise des Verfahrens besteht im Verdichten der Oberfläche des zu kennzeichnenden Materials durch Krafteinwirkung. Dabei wird nahezu kein Material abgetragen. Eine pneumatisch angetriebene, oszillierende Hartmetallnadel sorgt dabei für beständige Markierungen auf einer Vielzahl von Hartmaterialien.
Schlagstempel
Bei diesem Verfahren müssen Schlagstempel mit erhabenen Zeichen auf die zu kennzeichnende Fläche aufgesetzt werden. Dabei ist die Lage exakt einzuhalten. Mittels Hammerschlag wird dann die gewünschte Prägung erzeugt. Dafür geeignete Oberflächen bestehen aus Metallen oder nicht elastischen Kunststoffen. Die Materialverformung erzeugt beständige Kennzeichen.
Mechanische Gravur
Die mechanische Gravur erfolgt mithilfe einer Fräse. Durch die Rotationsbewegung der Fräse werden Ornamente, Schriftzüge, etc. herausgefräst. Als Material bietet sich Kunststoff-Schichtmaterial oder Metall an. Bei Metall ist außerdem eine Tiefengravur möglich. Nachteile der mechanischen Gravur sind, dass Detailarbeiten nur schwierig umsetzbar sind, der Fräskopf schnell verschleißt und viele Materialien nicht bearbeitet werden können. Zum Beispiel eigenen sich Papier und Leder nicht für die mechanische Gravur.

Literatur

Hermann Oberhollenzer (Hrsg.), Herstellungsverfahren für die industrielle Kennzeichnung, Springer, Heidelberg 2018, 320 Seiten, ISBN 978-3-662-55331-2, E-Book: [1].

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