C Teile Management
Was sind C-Teile
Der Begriff C-Teile leitet sich aus der ABC Analyse ab. Diese ist ein universelles Instrument zur Trennung der wesentlichen Bedarfe von unwesentlichen. Sie ist besonders geeignet zur Analyse von Mengen-Wert-Relationen. Der Vorteil der Methode liegt darin, dass entsprechend klassifiziertes Material unterschiedlich intensiv behandelt werden kann, was zur Optimierung von Beschaffungsprozessen führt. Neben dem C-Teile-Management gibt es somit auch das A-Teile & B-Teile-Management.
Gruppe | Merkmal | Menge-Wert-Anteil |
---|---|---|
A | sehr kleine Anzahl an Positionen und hoher Wert | 5 % der Menge = 85 % des Wertes |
B | geringe Menge an Positionen und mittlere Wertigkeit | 15 % der Menge = 10 % des Wertes |
C | große Menge an Positionen und kleiner Wert | 80 % der Menge = 5 % des Wertes |
Als zusätzliche Kriterien müssen noch die anfallenden Transportkosten im Verhältnis zum Produktpreis gesehen werden.
C Teile Management in der Produktion
C-Teile Management im Allgemeinen beschreibt alle Maßnahmen in einem Unternehmen, die den Einkaufsprozess von C-Teilen, Gütern mit geringem Wertanteil und hoher Beschaffungsmenge, optimieren. Im Industrie-Bereich in der Produktion zielt das C Teile Management vorwiegend auf folgende Punkte ab:
- Um das Handling von C-Teilen zu effektiveren, wird ein elektronisches Materialausgabesystem (Materialausgabeautomat) im Produktionsbereich eingesetzt, der vom Händler bestückt wird. Dabei handelt es sich um ein automatisches Lagerhaltungs-, Nachschub- und Bestellsystem, beispielsweise für Werkzeuge, Befestigungstechnik und Arbeitsschutzartikel. Der Materialnachschub erfolgt durch automatische Bestellung an den Händler. Solche Automaten fassen bis zu mehreren Tausend Artikeln.
- Transportable Magazine, also Containersystem zur Materialausgabe am Bedarfsort, werden für die optimierte Beschaffung und Lagerung von C-Teilen auf Baustellen, Werkplätzen und in der Industriefertigung eingesetzt. Ein Container wird direkt am Bedarfsort in die innerbetriebliche Materialversorgung eingebunden und die Sortimente werden dem Bedarf fortlaufend angepasst.
- KANBAN Systeme, also Regal-/ Boxensysteme, werden direkt in der Fertigung bzw. Montage von Industrieunternehmen eingesetzt. Werker entnehmen alle benötigten Komponenten aus dem Kanban Regalsystem. Die vorgeschalteten Abteilungen oder der Lieferant füllen die Regale regelmäßig auf. Die Materialversorgung erfolgt beispielsweise über Pendelkarten oder Scanner.
C Teile Management Beschaffung
Durch die Verlagerung des Bestell- und Beschaffungswesens ins Internet und die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien lassen sich für Unternehmen bei der Beschaffung von C-Teilen zahlreiche Vorteile realisieren:
- Optimierung der Einkaufsprozesse und Prozesskosten
- Kostenminimierung
- Ressourcenersparnis
Unter dem Begriff eCommerce (auch Electronic Commerce oder Electronic Business) lassen sich alle Formen der elektronischen Geschäftsanbahnung zusammenfassen, die über elektronische öffentliche (Internet) oder private Netze (Extranet, Intranet) zwischen Handelspartnern abgewickelt werden.
Der eCommerce-Prozess kann in unterschiedlichen Ausprägungen ablaufen – je nachdem, wie ein Unternehmen seine Ablauforganisation im operativen Einkauf gestaltet hat. Grundsätzlich kommt es bei allen Gestaltungsvarianten zu einer Verlagerung von Dispositionsaufgaben des Einkaufs zu den Bedarfsträgern im Betrieb. Die Genehmigung oder Ablehnung einzelner Bestellanforderungen kann durch den vorgesehenen Einkaufsentscheider geschehen. Das gilt auch für die Produkte (C-Teile), Warenkörbe und Dienstleistungen, die das Procure-System übernehmen soll.
Weil beim eProcurement (auch E-Procurement oder e-Sourcing oder Elektronische Beschaffung) von C-Teilen die Bestellvorgänge von den Mitarbeitern dezentral vom Arbeitsplatz ausgeführt werden, fällt ein großer Teil des administrativen Aufwands weg, denn der Anforderer ist zugleich auch Besteller. Sogenanntes Maverick Buying wird vermieden, Falschbestellungen, Zahlendreher oder Irrläufer werden minimiert und Bestellzeiten verkürzt. Durch die elektronische Abbildung des gesamten Vorgangs einer Bestellung kann auch der Zahlungsverkehr besser überwacht und kontrolliert werden.
Varianten des eProcurement von C-Teilen
Dabei gibt es drei mögliche Varianten:
- eProcurement aus einer Hand
- Der Partner tritt als System- oder Generallieferant auf und bindet andere Lieferanten, zum Beispiel von Warengruppen, die er nicht führt, ein. Vorteil: Nur ein Fakturierungspartner.
- eProcurement gemeinsam mit anderen Lieferanten
- Gegen einen Kostenbeitrag werden andere, selbstständige Zulieferer mit in das System des Hauptlieferanten eingepflegt („Multi-Lieferanten-Katalog“). Positiver Aspekt: Zentrales Controlling.
- eProcurement nur mit den eigenen Produkten
- Ein Lieferant tritt als Einzellieferant neben anderen auf; Bestellungen werden dann beispielsweise nicht über ein spezielles System, sondern über den Online-Shop des Lieferanten getätigt.
Die Vorbereitung des eProcurement von C-Teilen
- Analyse des Einkaufsprozesses, z. B. mit Einkaufswerteanalyse anhand von Rechnungen oder internen Aufstellungen.
- Gestaltung des Artikelstamms nach individuellen Wünschen.
- Zusammenstellung eines individuellen Produktkatalogs und Aufbau der erforderlichen Kostenstellenstruktur.
- Anbindung der Lieferantensoftware an das System des Unternehmens und Einpflegen der Artikeldaten. Abstimmungen mit bestehenden Lieferanten zur Einbindung in das System.
- Festlegen der Bestellberechtigungen der einzelnen Benutzer, zum Beispiel wer welche Bestellungen autorisieren darf und auf welche Kostenstellen.
- Ausführliche Schulung der Benutzer.
- Kontinuierliche Optimierung von Arbeitsablauf und Controlling.
Vorteile des eProcurement von C-Teilen
Eine Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) belegt die Prozesskostenoptimierung durch eProcurement: Die Prozesskosten sinken um durchschnittlich 30 Prozent. Und: Durch eProcurement sinken die Einstandspreise um durchschnittlich sieben Prozent.
Geringere Prozesskosten für den Einkauf, da
- Bestellung dezentral von den Arbeitsplätzen der Anforderer
- Keine zeitraubende Produktrecherche: Geprüfte, einheitliche Kataloge
- Weniger Korrekturen: Minimierung von Falschbestellungen, Zahlendrehern und Irrläufern
- Kein Medienbruch: deutliche Verkürzung der Bestellzeiten
- Nur eine Rechnung pro Monat
Weniger Materialkosten
- Keine Bestellungen bei nicht geprüften Lieferanten: hohe Preistransparenz
- Kein Maverick Buying: durch Auftragsbündelung niedrigere Preise
Mehr Transparenz
- Elektronische Abbildung aller Einkaufsvorgänge: jederzeitige Kontrolle
- Automatische Archivierung: hohe Revisionssicherheit
Perfekte Integration
- Integration in das ERP System-System und die Finanzbuchhaltung: weniger Pflegeaufwand für Lieferantenstammdaten, Kostenstellen, Sachkonten und Warengruppen, weniger Prozesskosten und Fehlerrisiken
Die Wahl des Lieferanten für C-Teile
Als Unternehmen sollte man eine Eingrenzung möglicher Lieferanten vornehmen, zum Beispiel mittels eine detaillierte schriftliche Befragung. Daraus ergibt sich, ob der Lieferant für eine weitere Bearbeitung infrage kommt. Grundsätzlich sollte entschieden werden, ob man einen Systemlieferanten sucht, dem die Verantwortung für die Koordination von Unterlieferanten übertragen wird.
Kriterien für die Auswahl des Lieferanten sind etwa das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Bereitschaft zur Kooperation, die Termintreue und die Flexibilität. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Artikelpreisen und Zuverlässigkeit bzw. Service des Lieferanten bestehen.
Fazit
Ein optimales C-Teile-Management auf elektronischer Basis optimiert den Beschaffungsprozess auf mehreren Ebenen.
- Kostensparende und schnelle Abwicklung der Einkaufstätigkeiten
- Optimierung der Teilevielfalt und Lieferantenanzahl
- Verkürzung der Gesamtdurchlaufzeit, d. h. Beschleunigung des Datenaustausches
- Lagerbestandsreduktion
- Transparente Prozesse und weniger Beschaffungsaufwand
- Hohe Prozesssicherheit