Barcamp

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Ein Barcamp ist eine themen-offene oder -fokussierte Unkonferenz. Ein Veranstaltungsformat für den agilen Austausch zu Online Marketing, Agentur-Geschäftsmodellen, Internetsicherheit und viele weitere Themen. Barcamps sind eine kurzweilige Form für schnellen und wertvollen Wissensaustausch.



Was ist ein Barcamp? Einfach erklärt.

Geschichte Barcamp

Der Name Barcamp ist eine Anspielung auf „foocamps“ von Verleger Tim O’Reilly („foo“ = friends of O’Reilly). Diese jährlich stattfindende Veranstaltung für Softwareentwickler diente dem Austausch zu aktuellen Themen der Softwareentwicklung und war die erste Veranstaltungsreihe, bei der Ablauf und Inhalt zu Beginn von den Teilnehmern entwickelt wurde. Um an den foocamps teilzunehmen, benötigt jeder Teilnehmer eine persönliche Einladung von Tim O'Reilly.

Um dieses innovative Veranstaltungsformat weiter zu verbreiten, entwickelten bisherige Teilnehmer der „foocamps“ das Konzept des Barcamps. Der wesentliche Unterschied: jeder kann ohne persönliche Einladung teilnehmen. Die einzige Limitierung der Teilnahme besteht in den vorhandenen Kapazitäten der Räumlichkeiten, weshalb eine Anmeldung vorab meist erforderlich ist. Typische Themen sind das Internet, Web und Social Media.

Das erste Barcamp wurde von Ross Mayfield, dem Gründer von Socialtext, in Palo Alto in Kalifornien veranstaltet. Seitdem wurden Barcamps in mehr als 350 Städten auf der ganzen Welt durchgeführt.

Der Ansatz eines Barcamps wird mehr und mehr mit "klassischen" Ansätzen oder neuen Konzepten, wie z. B. bei B2B Communities, verzahnt.

Barcamps sind auch ein Format für die Durchführung von Open Innovation.

Barcamp Ablauf

Gestartet wird mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer.

Anschließend werden die Sessions (Vorträge, Diskussionsrunden, Workshops) des Tages jeden Morgen von den Teilnehmern selbst entwickelt. Dafür stehen Whiteboards, Metapläne oder Pinnwände bereit, die bereits in sogenannte Grids (verfügbare Zeitslots des aktuellen Tages) eingeteilt sind. Das Barcamp lebt durch Interkation. Jeder ist daher angehalten, selbst eine Session anzubieten. Dafür trägt sich jeder mit seinem Namen und seinem Session-Titel ein. Eine Session dauert in der Regel 30-45 Minuten und je nach Verfügbarkeit von Räumlichkeiten finden mehrere Sessions parallel statt.

Basierend auf diesem Session-Angebot entscheiden die Teilnehmer über die finalen Sessions und somit letztlich über die Agenda. Durch dieses Vorgehen entspricht die Agenda immer den aktuellen Wünschen und Bedürfnissen.

Barcamp organisieren

Die Barcamps werden meist ehrenamtlich von einzelnen Personen oder Unternehmensvertretern organisiert. Sowohl die Organisation als auch die Kommunikation, Promotion und Dokumentation der Barcamps erfolgt über Wikis und Social Media (Blogs, Facebook, Twitter etc.). Dafür kann jeder Organisator das Wiki auf barcamp.org kostenfrei nutzen. Mittlerweile gibt es für jedes Barcamp auch einen offiziellen Hashtag für Erwähnungen über Social Media-Kanäle.

Für die Dokumentation der einzelnen Sessions sind alle Teilnehmer aufgefordert Präsentationsfolien, Fotos und Kommentare über die entsprechenden Kanäle zu verbreiten.

Charakter/Konzept

Barcamp Sponsoren
Barcamps machen Konferenzen Konkurrenz

Die Teilnehmer sind aufgefordert, sich aktiv am Barcamp zu beteiligen - sei es durch das Angebot einer Session, durch aktive Beteiligung an Diskussionen oder der Organisation und Dokumentation der Veranstaltung. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Orientierungshilfen für die Teilnehmer von Barcamps entwickelt:

  • Es gibt keine Zuschauer: Nur Teilnehmer.
  • Es herrscht Gleichberechtigung: Jeder Teilnehmer ist berechtigt Themen und Sessions vorzuschlagen und über die Agenda abzustimmen.
  • Es gibt keine Hierarchien: Es geht um den Austausch auf Augenhöhe und neue Ideen und Impulse – nicht um Titel und Position der Teilnehmer.
  • Mitmachen: Jeder Teilnehmer ist für den Erfolg des Barcamps mitverantwortlich.
  • Wissensaustausch: Jeder profitiert am meisten, wenn alle ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander teilen.

Themen- und branchenspezifische Camps

Was ist ein Barcamp? Einfach erklärt.

Das Barcamp-Format wird mittlerweile auch für spezifische Themen und Branchen verwendet, z.B. PM Camp, WeLikeSALES Camp Finanz- und Versicherungs-Barcamp.

Kosten

Um die Barcamps möglichst vielen Interessenten zugänglich zu machen, ist die Teilnahme gewöhnlich kostenfrei oder gegen geringe Gebühr möglich. Entstehende Kosten für Räumlichkeiten, Verpflegung, technische Ausstattung etc. werden von Sponsoren getragen.

Themen bei Barcamps

Das Barcamp in Stuttgart findet seit 2008 jährlich statt und zählt damit zu den ältesten öffentlichen Barcamps. Generell sind alle Themen denkbar, da es sich bei einem Barcamp nur um das Format handelt.

Oft sind bei einem "offenem" Barcamp Thema:

Themenbarcamps haben ein bestimmten Fokus:

  • Agentur Barcamp: Zukunft der Agenturen. Geschäftsmodelle, Erfahrungsaustausch.
  • AUGENHÖHEcamp: für innovative Organisationsentwicklung. Entsprechend seinem Namen werden konkrete Fragen und Lösungen zu den Themen Organisations- und Personalentwicklung, Veränderungsmanagement und Unternehmensstrukturen diskutiert.
  • EnjoyWorkCamp: Themen über Unternehmenskulturen, Geschäftsmodelle, Nachhaltigkeit oder Arbeitsplatzgestaltung.
  • PM Camp: Das wichtigste Barcamp zum Thema Projektmanagement
  • allcenter Barcamp: dient als Austausch- und Dialog-Plattform. Zielgruppe sind alle, die sich mit dem Thema Kundendialog beschäftigen.
  • Internet Security Camp: alle Aspekten von Datensicherheit und Transparenz im Web beschäftigt.
  • LifeWorkCamp Berlin: Themen wie z.B. Gesundheit, Mobilität & Infrastruktur und Philosophie.

Erfahrungen von Unternehmen

Immer mehr (größere) Unternehmen haben Barcamps als eine Veranstaltungsform für sich entdeckt. Die Vorteile des Barcamps stellen klassische Informations-Veranstaltungen in Schatten. Die Teilnehmer nehmen aktiv einem Barcamp teil und dies stiftet für die Teilnehmer einen deutlichen Mehrwert. Der Dialog und das gemeinsame gestalten des Barcamps sorgen für einen sehr guten und verständlichen Wissenstransfer.

Diese Art der Unkonferenz nutzt auch der Softwarelösungen Anbieter DATEV und veranstaltete bereits sein drittes Barcamp im Sommer 2019.

Weitere Informationen

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