Gasmessung

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Letzter Autor: induux Redaktion

Gasmessung ist die korrekte Ermittlung und Erfassung von Gaskonzentrationen in der unmittelbaren Umgebungsluft mittels Gasmessgeräte.



Gasmessgerät für Gasmessung
Der ToxiRAE 3 ist ein leistungsfähiger Schwefelwasserstoff-Melder (HS2). Quelle: ATEXshop


An einer Vielzahl von Arbeitsplätzen, etwa bei der Öl- und Gasproduktion sowie in der (petro)chemischen Industrie, kommen mitunter gefährliche Gase zum Einsatz. In den unterschiedlichen Branchen werden daher Eingas- oder Mehrgas-Warngeräte eingesetzt, um die Anforderungen zur Überwachung von Gasen zu erfüllen.

Gaswarntechnik kommt immer dann in Betracht, wenn es darum geht, Personen und Anlagen zu schützen. Für den Einsatz eignen sich je nach Anwendungsspezifikation und Produktfamilie tragbare Gasmessgeräte oder aber stationäre Gaswarnanlagen, die eine Vielzahl an Messbereichen erfassen und auswerten.

Am Markt gibt es zahlreiche Unternehmen, die auf Gaswarntechnik und Gasmesstechnik spezialisiert sind.

Mobile Gaswarngeräte und stationäre Gaswarntechnik

Gasmessung kann sowohl in mobiler Form als tragbares Gaswarngerät, aber auch in stationärer Form als fest installierte Gaswarnanlage erfolgen. Hersteller bieten zum einen Standard-Produkte im Bereich der Gasmessung, als auch kundenspezifische Gaswarntechnik, die dem Personenschutz sowie der Sicherung von Maschinen und Anlagen dienen.

Geräte, Anlagen und Systeme im Bereich der Gaswarntechnik dienen in erster Linie dem Schutz von Personal und der Sicherstellung der Prozesse. Darüber hinaus schützen sie Anlagen in der Öl- und Gasproduktion, der Lieferung und Lagerung, der Stahlerzeugung, der Wasser- und Abwasseraufbereitung, der Getränkeindustrie sowie auf dem maritimen Gebiet. Aber auch außerhalb dieser Kerngebiete gibt es Bereiche, in denen Gaswarngeräte zum Einsatz kommen.

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Einsatz von Messgeräten in Betrieben

Die Inbetriebnahme von Messgeräten folgt in der Regel mehreren Planungsschritten.

  1. Projektierung / Inbetriebnahmeplanung: Bei den ersten planerischen Schritten steht die technische Machbarkeit und die Beachtung der aktuellen Richtlinien und Gesetze im Vordergrund. In dieser Phase gilt es, die entstehenden Gefahren durch toxische oder brennbare Gase sowie durch Sauerstoffmangel oder -überschuss in den Bearbeitungsprozessen der verschiedenen Branchen zu erkennen und adäquate Lösungen zur Detektion dieser entstehenden Gase oder Dämpfe zu eruieren. Vor-Ort-Termine am betreffenden Objekt können die Projektierung einer Gaswarnanlage oder die Inbetriebnahme mobiler Messgeräte bestätigen.
  2. Installation / Inbetriebnahme: Nach Installation der Komponenten durch Fachpersonal, werden Verkabelungen geprüft, die Gasanlage justiert und Testläufe mit Prüfgas durchgeführt. Die Inbetriebnahme stationärer Gaswarnanlagen erfolgt nach den Richtlinien der Hersteller und den einschlägigen Vorschriften der Berufsgenossenschaften. Die verwendeten Kalibriergase sind hinsichtlich ihrer Konzentration auf die Messbereiche abgestimmt und mit einem Kalibrierzertifikat versehen.
  3. Wartung / Kalibrierung: Nach Inbetriebnahme ist die Reinigung, Wartung und turnusmäßige Re-Kalibrierung der Gaswarntechnik nötig. Diese wird von Spezialisten oder durch fest installierte Systeme direkt vor Ort beim Kunden durchgeführt. Die kalibrierten Geräte besitzen Prüfsiegel, die Informationen darüber enthalten, wann das Gerät gewartet worden ist und wann es re-kalibriert werden muss. Die Kalibrierung oder Rekalibrierung erfolgt mittels zertifizierter Kalibriergase, deren Konzentration auf den jeweiligen Messbereich der Sensoren abgestimmt ist. Für den Kalibrierzeitraum sind ggf. Leihgeräte einzusetzen bzw. im Falle stationärer Gaswarntechnik fristgerechte Termine für die Wartung und Kalibrierung mit den Außendienstmitarbeitern abzustimmen.
  4. Notfall-Konzepte: In potentiell toxischen Bereichen muss Gaswarntechnik zwingend verfügbar sein – sei es durch ein Handmessgerät oder eine stationäre Gaswarnanlage. In einigen Betrieben führt der Ausfall oder Defekt der Gaswarntechnik zum Abschalten von Maschinen und Anlagen. Produktionsausfälle können enorme Kosten nach sich ziehen. In diesen Fällen empfiehlt es sich, tragbare Gaswarngeräte bzw. redundante Gaswarnanlage für Notfälle bereitzustellen. In vielen Betrieben erlaubt die Wirtschaftlichkeit keine redundante Ausführung von Gaswarnanlagen. Anbieter bieten in diesen Fällen innerhalb weniger Stunden Ersatzgeräte, die von Service-Technikern direkt vor Ort in Bertrieb genommen werden.

ATEX-zertifizierte Gaswarngeräte

In explosionsgeschützten Bereichen ist die korrekte Gasmessung ein wesentlicher Bestandteil für die Sicherheit der Mitarbeiter vor Ort. Professionelle Gaswarngeräte für brennbare und toxische Gase erleichtern dem Anwender das Arbeiten in potentiell explosionsgefährdeten Bereichen.

Die Gaswarngeräte erfüllen die höchsten Sicherheitskriterien, sind in vielfältigen Ausführungen verfügbar und für die Gasüberwachung im Innenbereich geeignet. Ex-Schutz-Messgeräte erfüllen auf dem Markt in der Regel gängige Kriterien.

Marktüblich sind:

  • Ausführungen für brennbare Gase, toxische Gase, Kohlenmonoxid und Sauerstoff,
  • vielfältige Kombinationen von UEG, O2, CO und H2S möglich,
  • ATEX-Zulassungen für Ex-Bereiche,
  • mobil einsetzbare Geräte (häufig mit 1-Tasten-Bedienung).

Wichtige Hersteller im Markt

Explosionsgeschützte bzw. ATEX-Messgeräte werden von verschiedenen Herstellern angeboten, darunter: Fluke, Softing IT Networks, SAGAB, RAY Systems (Honeywell), Teledyne Technologies, CorDEX Instruments, Cygnus Instruments, ECOM Instruments.

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