Funkgerät

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Letzter Autor: induux Redaktion

Funkgeräte ermöglichen eine drahtlose Kommunikation dank elektrischer Energie. Sie sind entweder fest an einem Ort oder können mobil genutzt werden. Als Funkgerät bezeichnet man eine Funkstelle zwischen Sender(n) und Empfänger(n), die der Drahtlos-Kommunikation dient und unabhängig von bestimmten (in der Regel privaten Mobilfunknetzbetreibern zugewiesenen) Mobilfunkfrequenzen genutzt wird.



Funkgeräte
Funkgerät Entel DT953 PMR DMR, analog mit Display. Quelle: ATEXshop

Funkgeräte Arten

Funkgeräte können in den unterschiedlichen Bereichen eine sinnvolle Ergänzung der Kommunikation darstellen. Sie eignen sich sowohl für kleinere Handwerksbetriebe als auch zum Überbrücken großer Industrieareale in Unternehmen, der Bauindustrie oder der Straßenarbeit. Es können Gespräche zwischen zwei oder mehreren Personen stattfinden. Die Tonqualität ist auch über eine größere Entfernung hinweg konstant.

Der Begriff 'Funkgerät' vereint mehrere Gerätearten wie beispielsweise Sender, Empfänger, Sendeempfänger (engl. transceiver). Aber auch Messgeräte wie etwa Frequenzmesser oder Messsender gehören hierher, ebenso Radargeräte für die Funkortung, heute auch GPS-Geräte für weltweite positionsgenaue Angaben. Je nach Geräteart unterscheiden Hersteller und Anwender mehrere Arten von Funkgeräten.

Funkgeräte können so angepasst werden, dass sie auf die Bedürfnisse des Nutzers und die jeweilige Arbeitsumgebung zugeschnitten sind. Es gibt stationäre Funkgeräte, die nicht für den tragbaren Einsatz oder den Einbau in ein Fahrzeug geeignet sind:

  • Stationsfunkgeräte mit großer Bauform (z.B. Polizeifunkzentrale),
  • Amateurfunkstation usw.

Darüber hinaus gibt es bewegliche Funkgeräte mit einigen Stunden Autonomie, die transportabel und in der Regel kompakter sind:

  • Mobilfunkgeräte,
  • Handfunkgeräte,
  • Walkie-Talkies,
  • Babyfone etc.

Die Stationsfunkgeräte haben gegenüber den Mobilfunkgeräten und den Handsprechfunkgeräten üblicherweise eine höhere Sendeleistung.


Entel DN495 Notfall-Funktionen



Abgrenzung zu Mobiltelefonen ("Handys")

Technisch gesehen zählen Mobiltelefone auch zur Gattung der Funkgeräte, da die Kommunikation via Funk stattfindet. Die Nutzung von Mobiltelefonen erfolgt jedoch immer abhängig von bestimmten Mobilfunkfrequenzen, während die Informationen bei Funkgeräten je nach Anwendung direkt von Gerät zu Gerät ausgetauscht werden und keine Infrastruktur (Mobilfunknetz) genutzt wird oder sie sind strukturgebunden (Bündelfunk).

Anders als Mobiltelefone sind Funkgeräte für den Einsatz in Ländern und abgelegenen Gebieten geeignet, in denen es keine Netzinfrastruktur gibt oder aufgrund bestimmter Umstände nicht mehr vorhanden ist (Krieg, Erdbeben, Katastrophen).

Technische Implikationen

Funkgeräte gibt es für verschiedene Anwendungen. Für jedermann einsetzbar sind Geräte im CB-, SRD/LPD-, Freenet und PMR-Bereich, die anmelde- und lizenzfrei betrieben werden können:

  • SRD- (Short Range Device) / LPD- (Low Power Device) Frequenzen (Hobbyfunk): Kurzstreckenfunk für Entfernungen von wenigen Metern mit relativ geringer Sendeleistung. Die SRD-Technik wird u.a. in Funkmäusen, Fernbedienungen für Fernseher oder Audio-Anlagen eingesetzt, in Zentralverriegelungen von Fahrzeugen, Überwachungsmodulen für Kfz-Komponenten, in der Telemetrie bei drahtlosen Sensoren, in der Fernwirktechnik und in Alarmanlagen.
  • Freenet-Geräte
  • PMR-Geräte
  • DMR446-Geräte
  • CB-Funkgeräte

Darüber hinaus gibt es Funkgeräte und Frequenzen, die nicht für jedermann nutzbar sind. Amateurfunkgeräte haben etwa je nach verwendeter Funkfrequenz, Modulationsart, Sendeleistung, Antenne und Standort eine weltweite Reichweite. In Deutschland ist die Obergrenze der erlaubten Sendeleistung je nach Frequenzband festgelegt. Darüber hinaus sind bei diesen Funkarten bestimmte Vorschriften zu beachten:

  • Betriebsfunk
  • BOS-Funk (wie zum Beispiel das auf dieser Seite abgebildete Handfunkgerät „FuG 13b“).
  • Bündelfunk
  • Flugfunk
  • Seefunk
  • Richtfunk zur Übertragung von meist breitbandigen Informationen.
  • Binnenschifffahrtsfunk

Einsatz von Ex-Schutz-Funkgeräten

In explosionsgefährdeten Bereichen wird die Handhabung lizenzfreier Ex-geschützter Handfunkgeräte mit Schutzindex empfohlen. ATEX-zugelassene Handsprechfunkgeräte stellen auf Knopfdruck die direkte Verbindung zu einem oder mehreren Kollegen her, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Der ständige Kontakt wird auch in kritischen Situationen aufrechterhalten.

ATEX-Funkgeräte eignen sich immer dann, wenn sich der Anwender in potentiell gefährdeten Umgebungen aufhält und extremen Bedingungen ausgesetzt ist.

In Ex-Schutz-Bereichen werden bevorzugt Ex-Schutz-Funkgeräte bzw. Walkie-Talkies mit Push-to-Talk-Funktionalität genutzt.

Was ist Push-to-Talk? (engl. Abk. PTT, 'Drücke, um zu sprechen')

PTT over IP ist ein Dienst, der wie 2-Wege-Funkkommunikationssysteme (TETRA, DMR und das klassische analoge PMR) die Kommunikation zwischen zwei und mehreren Guppen ermöglicht.

Anders als beim herkömmlichen Telefonieren, bei dem das gleichzeitige Sprechen beider Teilnehmer technisch möglich ist (Vollduplex), ist im Sprechfunkverkehr meist nur ein wechselseitiges Sprechen der Teilnehmer möglich (Halbduplex). Die PTT-Taste wird in diesen Fällen dazu benötigt, den Sender einzuschalten, um mit der Sprachübertragung zu beginnen. Die PTT-Taste steht damit für das Umschalten von Empfangen auf Senden.

Erst nach Drücken der PTT-Taste wird das am Mikrofoneingang anliegende (Sprach-)Signal durch den Sender des Funkgeräts über die Antenne abgestrahlt. Wenn der Sendevorgang beendet werden soll, muss die Taste wieder losgelassen werden. Während des Sendens ist meist der Empfangsteil des Funkgeräts abgeschaltet, da der Empfang der eigenen Aussendung nicht erwünscht ist.

Vergleich mit Funknetzen

Push-to-Talk liefert einige Vorteile beim Arbeiten in explosionsgeschützten Arealen:

Vorteile der Push-to-Talk-Geräte von ecom


Vorteile von PTT

  • Einfache & sichere Kommunikation
  • Gruppen-, individuelle, Prioritäts-, Notfall- & Broadcast-Anrufe
  • Sicherheit / Verschlüsselung
  • Kosteneffiziente und Cloud-basierte Lösung
  • Klarer Sound - klare Verständigung
  • Zusätzliches Zubehör kann leicht verwendet werden, z.B. Headsets, RSM, usw.
  • Schnelle und einfache Installation & Administration - keine separate Infrastruktur
  • Integration in bestehende / PMR-Systeme
  • Keine geografischen Grenzen - globale Kommunikation über Grenzen & Ozeane hinweg
  • Text- & Datenaustausch
  • Sprachaufzeichnung & Anrufhistorie
  • Ermöglicht die Nutzung vorhandener WLAN- und/oder öffentlicher Netzinfrastrukturen via IP-Adresse
  • Unterstützt private 2G/3G/4G-Netzinstallationen
  • Individualisierung
  • Integration zusätzlicher Apps, wie Geo-Maps, Alleinarbeiterapps etc.
  • GPS-Ortung & Tracking (Indoor & Outdoor)

Ex-Schutz-Funkgeräte: Hersteller und Anbieter

ATEX-zugelassene Handfunkgeräte sind als genehmigungsfreie und gebührenfreie Versionen u.a. bei diesen Herstellern erhältlich:

  • TP Radio
  • Motorola
  • Entel
  • Ecom Instruments (Pepperl+Fuchs)

Häufig gestellte Fragen

  • Welche Modelle von lizenzfreien Ex-Funkgeräten gibt es?

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