Auto Leasing

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Auto Leasing oder Fahrzeugleasing ist das Leasing eines Kraftfahrzeugs für einen festgelegten Zeitraum zu einem vereinbarten Geldbetrag für das Leasing.



Was ist Auto Leasing?

Der Begriff Auto-Lea­sing steht für das Mie­ten eines Au­tos und kommt vom engli­schen „to lease“, was „mieten“ und „ver­mie­ten“ bedeu­tet. Man mie­tet ein Fahr­zeug für einen bestimm­ten Zeit­raum, in vielen Fällen für 1 bis 4 Jahre. In diesem Zeit­raum hat man ledig­lich das Nutzungs­recht an dem Wa­gen, er bleibt Eigen­tum des Vermie­ters.

Es können so­wohl Neu- als auch Gebraucht­wagen geleast werden, vom Klein­wagen über einen Kombi bis zum SUV als auch Motor­räder und Camping­mo­bile. Dafür wird dem Ver­mieter eine monat­liche Miete, die Leasing­rate, gezahlt.

Läuft der verein­barte Leasing-Zeit­raum ab, gibt es mehre­re Möglich­keiten:

  • das bisher geleaste Fahr­zeug weiter leasen
  • den Wagen kaufen
  • das Auto zurück­geben und – wenn gewünscht – ein neues Auto erhalten.
  • immer wieder neue, moderne Fahr­zeuge nutzen, ohne die Autos kaufen zu müssen. Nach Angaben des Bundes­ver­bandes Deutscher Leasing-Unter­nehmen werden mehr als 40 % aller neu zuge­lassen­en Fahr­zeuge geleast.

Wie funktioniert Auto Leasing?

Zum Auto-Leasing gehören einige typi­sche Merk­male:

In den meisten Fällen wird zu Beginn der Vertrags­lauf­zeit die Kilo­meter­an­zahl fest­ge­legt, die un­ge­fähr gefahren werden. Wird der Wagen mehr genutzt, kom­men Mehr­kosten auf dazu. Werden weni­ger Kilo­meter gefahren, erhal­ten man eine Rück­zah­lung. Für War­tung und Repa­ratu­ren ist man an eine Vertrags­werk­statt gebun­den. Zu Beginn kann eine An­zah­lung auf das Auto leis­ten werden, wenn man es nach dem Leasing­zeit­raum kau­fen möch­ten. Das redu­ziert die Monats­raten. Mög­lich ist auch Auto-Lea­sing ohne An­zah­lung. Aber das er­höht die Leasing­ra­ten. Wird der Wagen nach dem Leasing zurückgegeben, wird er nach über­mäßigen Gebrauchs­spuren und Schä­den unter­sucht. Den Wert­ver­lust müssen Sie ent­sprechend aus­glei­chen. Auto-Leasing funktio­niert nur mit einer Kfz-Versich­erung. Häufig ist dabei eine Voll­kasko­versich­erung Pflicht. Das führt zu höhe­ren Ver­sicherungs­bei­trä­gen als bei einer Teil­kasko­versich­erung. Es gibt Full-Service-Ange­bote der Leasing-Unter­nehmen, die bereits alle Zusatz­kos­ten wie die Versich­erung sowie Inspek­tions- und Werkstatt­kos­ten ent­hal­ten. Ent­schei­det man sich für dieses Komplett­paket, erhöht das die monat­lichen Leasing­raten. Ein Leasing­ver­trag kann nicht ordent­lich kündigen werden. Es besteht nur die Möglich­keit einer Leasing­über­nahme. Das bedeu­tet, dass jemand anders den Leasing­ver­trag über­nimmt und man so aus dem Vertrag heraus­kommt.

Varianten

Es bestehen zwei verschie­de­ne Vertrags­for­men, die große Unter­schiede mit sich brin­gen. Zum einen das Kilo­meter-Lea­sing und zum anderen das Rest­wert-Lea­sing.

Kilometer-Leasing

Beim Kilometer-Leasing legen beide Vertrags­partei­en die Anzahl der voraus­sicht­lich im Leasing-Zeit­raum gefahre­nen Kilo­meter fest. Werden viele Kilo­meter gefahren, muss man eine höhe­re Leasing­rate zahlen. Wenig-Fah­rer zah­len ent­sprech­end weni­ger pro Monat. Wird die vertrag­lich fest­ge­legte Kilo­meter­zahl überschritten, erhö­hen sich die Kos­ten und man muss am Ende drauf­zah­len. Das sind bei einem Mittel­klasse­wagen zwischen 10 und 15 Cent pro Kilo­meter. Wird weniger als verein­bart gefahren, erhält man als Kosten­erstat­tung Geld zurück. Viele Leasing­gesell­schaf­ten gewäh­ren aus Kulanz eine gewisse An­zahl an kosten­frei­en Mehr­kilo­metern, in einigen Fällen sogar meh­re­re tausend Kilo­meter.

Das Kilo­meter-Lea­sing ist die häufig­ste Varian­te, da es in der Kosten­ent­wick­lung trans­pa­ren­ter und bes­ser vorher­seh­bar ist als das Rest­wert-Lea­sing.

Restwert-Leasing

Beim Restwert-Leasing wird im Ver­trag fest­ge­legt, wie viel das Fahr­zeug zum Lauf­zeit­ende an­hand der vermu­te­ten Nutz­ung wert sein sollte. Wird das Fahr­zeug nach dem Lea­sing abgegeben, wird fest­ge­stellt, ob die Kratzer im Lack und Flecken auf den Bezü­gen noch zur normalen Ab­nutzungs­er­schei­nung gehö­ren oder ob ein über­mäßiger Ge­brauch vor­liegt. Wenn der Wagen auf­grund vieler Gebrauchsspuren einen gerin­ge­ren Wert hat als zu Be­ginn errech­net, muss der Ver­lust aus­gegli­chen werden. Der Leasingnehmer trägt also das soge­nann­te Rest­wert­risiko. Häufig kommt es dabei zum Streit zwischen Händ­ler und Kun­den. In diesem Fall muss ein unab­hängi­ger Gutach­ter ent­schei­den, wie viel das Auto noch wert ist.

Das Restwert-Leasing wird heut­zu­tage nur noch sel­ten angewendet.

Kosten

Die Kosten für Auto-Lea­sing sind indi­vidu­ell sehr unter­schied­lich und kön­nen nicht pau­schal genannt wer­den. Wich­tig ist zu wissen, dass sich die Leasing-Kosten aus zwei Berei­chen zusammen­setzen.

  • Auto und Vertrags­gestal­tung
  • Fahrzeug­neben­kosten

Kosten für das Auto und die Vertragsgestaltung

Die Grund­lage für die Höhe der Leasing­rate bil­det der Brutto­listen­preis des geleas­ten Fahr­zeugs. Ein teu­res Auto mit star­ker Motori­sierung und vielen Extras führt zu höhe­ren Leasing­ra­ten als ein Klein­wagen mit ein­facher Aus­stat­tung. Außer­dem gilt die Regel: Gebraucht­wagen-Lea­sing ist güns­tiger als das Lea­sen eines Neu­wagens.

Zusätz­lich spielen eini­ge Vertrags­details eine Rolle bei der Berech­nung der Leasing­rate. Eine lange Lauf­zeit von 3 oder 4 Jah­ren beloh­nen die Leasinggeber mit nied­rige­ren Ra­ten. Wich­tig ist auch die geschätz­te Kilo­meter­leis­tung pro Jahr. Wer viel fährt, nutzt den Wa­gen mehr ab und zahlt eine hö­he­re Leasing­rate. Hin­zu kom­men Zin­sen, mit denen der Leasing­ge­ber seine inter­nen Kos­ten deckt und einen Gewinn er­wirt­schaf­tet.

Aus der Kombi­na­tion der unter­schied­lichen Kosten­punk­te erge­ben sich Leasing­ra­ten von unter 100 € bis zu ca. 800 €.

Fahrzeugnebenkosten

  • Kostenart: durchschnittliche Preisspanne
  • Versicherung: 100 – über 1.000 € im Jahr
  • Kfz-Steuer: 200 € für Neuwagen, jährlich
  • Überführungskosten: 400 – 1.000 € (einmalig)
  • Zulassung: 20 – 40 € (einmalig)
  • Wartung, Inspektion, TÜV, Reparaturen: mehrere hundert Euro (je nach Automarke und möglichen Schäden eventuell deutlich mehr)

Kostenfallen

Wenn ein Auto geleast wird, kann es auf­grund versteck­ter Kos­ten für Inspek­tio­nen, Repa­ra­tu­ren und Versicher­ung teu­rer wer­den als ge­dacht. Der Leasingnehmer ist wäh­rend der Lauf­zeit für die Pfle­ge und War­tung des Leasing­fahr­zeugs zu­stän­dig. Das heißt, dass man vertrag­lich dazu ver­pflich­tet ist, Inspek­tions­termine in der Marken­werk­statt einzu­hal­ten. Die Kos­ten lie­gen beim Leasingnehmer.

Auch not­wen­dige Repara­tu­ren müs­sen selbst bezah­lt werden, man ist aber dazu ver­pflich­tet, die Marken­werk­statt auf­zu­suchen, die in der Re­gel teu­rer ist als eine freie Werk­statt. Ob­wohl viele Leasing­fir­men das soge­nann­te Full-Service-Leasing anbie­ten, bei dem diese Kos­ten inklu­sive sind, schrecken viele Kun­den von dieser Leis­tung zurück. Denn da­durch er­höht sich die monat­liche Rate. Damit wird aber am fal­schen Ende gespart, denn häu­fig ist es güns­tiger, die Full-Service-Leis­tung zu bezah­len als jeden einzel­nen Werk­statt­besuch.

Reduzierung der Kosten

Gebraucht- statt Neuwagen leasen

Das Leasen eines gebrauch­ten Wagens führt zu nied­rigeren Raten als Neu­wagen-Lea­sing. Da Lea­sing-Autos vor dem Ver­leih genau überprüft werden, soll­te der Wagen im guten Zustand sein. Aller­dings steigt das Risiko bei Gebrauchtwagen für höhere War­tungs- und Reparatur­kos­ten, je älter diese sind.

Weniger Kilometer fahren

Wer wenig fährt, zahlt weni­ger für das Lea­sing. Die geschätz­te Kilo­meter­leis­tung hat Ein­fluss auf die Leasing­rate. Des­halb kann mit dem Fahr­ver­hal­ten die Monats­raten nach unten gedrückt werden. So sollten nur not­wendige Fahrten gemacht und über­flüs­sige vermieden werden.

Einmalzahlung senkt monatliche Belastung

Mit einer Einmal­zahlung zu Beginn des Lea­sings ver­rin­gert sich die Leasing­rate und damit die monat­liche Belas­tung. Ein Bei­spiel kann das ver­deut­lichen: Man möch­te einen Neu­wagen im Wert von 20.000 € für 4 Jahre leasen. Mit einer Einmal­zah­lung in Höhe von 3.000 € ver­rin­gert sich die Leasing­rate von ca. 343 € auf 279 €. Man zahlt in diesem Fall pro Monat 64 € weniger.

Leasingrechner

Viele Anbieter von Neu­wagen-Lea­sing bie­ten auf ihren Web­sites einen Leasing­rech­ner. Mit diesem Ele­ment hat man die Gelegen­heit, die Leasing­raten für ein bestimm­tes Fahr­zeug-Modell on­line zu ermit­teln. Dabei kann man zwischen Merk­malen wie der Motori­sierung, der Far­be, der Innen­aus­stat­tung und ande­ren wäh­len. Außer­dem ent­schei­det man beim Berech­nen des Lea­sings, ob man eine Sonder­zah­lung aus­füh­ren will und wie viele Kilo­meter man im Jahr fah­ren möch­te.

E-Auto Leasing: Besonderheiten

Beim Leasing von E-Autos gibt es einige Beson­der­hei­ten. Die meis­ten Lea­sing-Anbie­ter haben auch E-Autos im Ange­bot. Es steht Ihnen ein großes Ange­bot zur Verfü­gung. Es kann unter den meis­ten Auto­mar­ken wie z. B. VW, Kia, Skoda oder Tesla aus­wäh­lt werden. Elektroauto-Lea­sing ist aktu­ell sehr be­liebt. Das hat mehre­re Grün­de:

  • Wegen der hohen staat­lichen Förder­ung werden E-Autos immer güns­tiger, was sich in nied­rigen Leasing­ra­ten zeigt.
  • Es kann für 1 oder 2 Jahre die Nutz­ung eines E-Autos im Lea­sing getes­tet werde, bevor man eines kau­fen möchte.
  • Da fast nur Neu­wagen oder junge Gebrauch­te ange­bo­ten wer­den, kommen rela­tiv we­nige Ver­schleiß­repara­turen auf einen zu.
  • E-Autos sind für die nächs­ten Jahre von der Kfz-Steuer be­freit, was Kos­ten redu­ziert.
  • Eine ver­dop­pelte Um­welt­prämie in Höhe von 6.000 € muss als Sonder­zahlung an das Leasing­unter­nehmen gezah­lt werden, da die Prämie bereits in den Ange­bo­ten ein­ge­rech­net ist. Wenn der Wa­gen genutzt wird, kann man den Betrag beim Bundes­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kont­rolle (BAFA) bean­tra­gen und zurück­holen.

Auto Leasing oder Kredit?

Die Frage, was besser ist kann nicht pau­schal für jeden Einzel­fall beant­wor­tet wer­den. Es hängt von Ihren persön­lichen Vor­lie­ben ab. Möch­ten man ein Auto besitzen und lang­fris­tig fah­ren, dann bie­tet sich eine Finan­zierung über ei­nen Auto­kredit an. Le­gt man dage­gen Wert auf Flexi­bili­tät und möch­te sich nicht mit dem Auto­kauf und späte­ren Ver­kauf beschäf­ti­gen, kann Auto-Lea­sing die passen­de Lö­sung sein.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • der unkomplizierte Wechsel des Fahr­zeug­typs nach Ende der Lauf­zeit
  • die Nutzung von immer aktu­eller, umwelt­freund­licher Fahrzeug­techno­logie
  • keine große Summe für die An­schaf­fung eines Neu­wa­gens not­wendig
  • geringere monat­liche Rate als bei einem Raten­kre­dit
  • Aufwand für Wieder­ver­kauf ent­fällt

Nachteile

  • mögliche Mehr­kosten auf­grund von über­mäßigen Gebrauchs­spu­ren bei der Fahr­zeug­rück­gabe oder zu viel gefah­re­nen Kilo­metern
  • Leasing­raten gelten ledig­lich für die Miete des Fahr­zeugs, nicht als An­zahlung
  • Mehr­kos­ten durch die Verpflich­tung zur Voll­kasko­versich­erung
  • Mehr­kosten durch die Bin­dung an eine Vertrags­werk­statt
  • Verpflich­tung zu penib­ler Pflege und Ein­hal­tung von Inspek­tions­termi­nen
  • keine freie Verfü­gungs­ge­walt über das Fahr­zeug, da Sie nicht der offi­ziel­le Eigen­tü­mer sind
  • keine Mög­lich­keit zur ordent­lichen Kün­di­gung des Leasing­ver­trages vor Lauf­zeit­ende

Die Alternative: Das Auto-Abo

„Alles inklusive, außer Tanken“ und „die Flatrate fürs Auto“: So werben Fir­men für die noch rela­tiv junge Vari­ante des Auto-Abos. Das funk­tio­niert ähn­lich wie das Abonne­ment eines Streaming-Diens­tes: Es wird ein Neu­wagen für kurze oder länge­re Zeit­räume gemietet und man kann jeder­zeit das Abo kün­di­gen.

Wie beim Auto-Lea­sing wird kein Eigen­tum an dem Auto erworben, man erhält es gegen eine Gebühr zur Nutz­ung.

Vorteile

  • Ein Auto-Abo ist auch für kurze Zeit­räume mög­lich, z. B. für 3 Monate.
  • In der Nutzungs­ge­bühr sind alle Aus­gaben für Kfz-Ver­sicherung, Ins­pek­tion, Zu­las­sung und der Wert­ver­lust des Wa­gens be­reits ent­hal­ten.
  • Es fällt zu Be­ginn keine hohe Sonder­zah­lung an.
  • kurz­fris­tig das Abo kün­di­gen ist möglich, oft zum nächs­ten Monat.

Nachteile

  • Auf­nahme- oder Anmelde­gebühr.
  • Die monat­liche Abo-Gebühr ist höher als die Leasing­rate beim Kfz-Lea­sing, weil beim Abo mehr Leis­tun­gen ent­hal­ten sind. Sie kann je nach Lauf­zeit des Abos und Anzahl der freien Kilo­meter zwischen 200 und 2.000 € betra­gen.
  • teil­wei­se Alters­gren­zen nach un­ten (23 Jahre) und oben (55 Jahre).
  • Der Wagen kann nicht an die eige­nen Wün­sche ange­passt wer­den. Es kann nur aus vorhan­de­nen Model­len aus­wählt werden.
  • In einigen Fäl­len können versteck­te Kos­ten entste­hen

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